Die soziologische Systemtheorie Niklas Luhmanns hat ein ambivalentes Verhältnis zu Protestbewegungen. Einerseits gestand die Theorie Protest zu, nicht mit der bewährten Systemtypologie erfassbar zu sein – „ohne Rücksicht auf Theorieästhetik“. Andererseits sind polemische Bemerkungen unübersehbar, insbesondere die Zielerreichungsstrategien von Bewegungen betreffend.
Luhmann benennt durchaus einen Zusammenhang zwischen sozialem Wandel und Bewegungen, der oftmals übersehen wird. Zwar könnten etwa Protestbewegungen Gesellschaft durchaus alarmieren, aus der Entrüstung, die diese zu erregen wüssten, folge aber kein dauerhafter Strukturaufbau; sie seien „praktisch ratlos“. Helfen könne, so Luhmann (1997: 405), nur das Recht.
Schaut man sich die „Responsivitätssteigerungsstrategien“ moderner Protestformen an, so scheint die Diagnose praktischer Ratlosigkeit verfehlt, im Gegenteil: Gesellschaftskorrektur erscheint hierin empirisch als eine organisierbare Tätigkeit.
Nach einigen klassischen systemtheoretischen Protest-Texten wird auch die neuere Bewegungsforschung zur Sprache kommen. Anschließend sollen die Studierenden sich mit konkreten Responsivitätssteigerungsstrategien beschäftigen und diese im Seminar vorstellen; wie wird versucht, Kritik praktisch wirksam werden zu lassen? Entsprechende Beispiele könnten sein: abgeordnetenwatch.de, Anonymous, Attac, Bellingcat, Blockupy, Campact, Correct!v, Crowdpac, Foodwatch, Good Impact, LobbyControl, Mehr Demokratie, openPetition, Transparency International, Violence Prevention Network, We The Protesters.
Mölders, Marc (2015): Responsivität und Steuerung: Zur Aufdringlichkeit externer Problemlagen. Online verfügbar unter: https://www.academia.edu/18572681/Responsivit%C3%A4t_und_Steuerung_Zur_Aufdringlichkeit_externer_Problemlagen
Luhmann, Niklas (1996): Protest: Systemtheorie und soziale Bewegungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Speth, Rudolf (Hg.) (2013): Grassroots-Campaigning. Wiesbaden: Springer VS.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
---|---|---|---|---|---|
weekly | Do | 12-14 | X-E0-230 | 14.04.-21.07.2016
not on: 5/5/16 / 5/19/16 / 5/26/16 |
einmalig am 19.05.2016 in T0-145 |
one-time | Do | 12:00-14:00 | T0-145 | 19.05.2016 | einmalig am 19.05.2016 in T0-145 |
Module | Course | Requirements | |
---|---|---|---|
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
30-M27 Fachmodul Wissenschaft, Technik, Medien | 1. Seminar | Study requirement
|
Student information |
2. Seminar | Study requirement
|
Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M29 Fachmodul Recht und Regulierung | Seminar 1 oder Vorlesung mit Übungsanteil | Study requirement
|
Student information |
Seminar 2 | Study requirement
|
Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-SU4S Sozialwissenschaften im Sachunterricht | Gesellschaftliches Schlüsselproblem (Vertiefung) | Graded examination
|
Student information |
30-SU5S Didaktik der Sozialwissenschaften im Sachunterricht | Gesellschaftliches Schlüsselproblem | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Frauenstudien | (Enrollment until SoSe 2015) | ||||||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 4 |