300131 Praktisch ratloser Protest? Kritik und Responsivität (S) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

Die soziologische Systemtheorie Niklas Luhmanns hat ein ambivalentes Verhältnis zu Protestbewegungen. Einerseits gestand die Theorie Protest zu, nicht mit der bewährten Systemtypologie erfassbar zu sein – „ohne Rücksicht auf Theorieästhetik“. Andererseits sind polemische Bemerkungen unübersehbar, insbesondere die Zielerreichungsstrategien von Bewegungen betreffend.
Luhmann benennt durchaus einen Zusammenhang zwischen sozialem Wandel und Bewegungen, der oftmals übersehen wird. Zwar könnten etwa Protestbewegungen Gesellschaft durchaus alarmieren, aus der Entrüstung, die diese zu erregen wüssten, folge aber kein dauerhafter Strukturaufbau; sie seien „praktisch ratlos“. Helfen könne, so Luhmann (1997: 405), nur das Recht.
Schaut man sich die „Responsivitätssteigerungsstrategien“ moderner Protestformen an, so scheint die Diagnose praktischer Ratlosigkeit verfehlt, im Gegenteil: Gesellschaftskorrektur erscheint hierin empirisch als eine organisierbare Tätigkeit.
Nach einigen klassischen systemtheoretischen Protest-Texten wird auch die neuere Bewegungsforschung zur Sprache kommen. Anschließend sollen die Studierenden sich mit konkreten Responsivitätssteigerungsstrategien beschäftigen und diese im Seminar vorstellen; wie wird versucht, Kritik praktisch wirksam werden zu lassen? Entsprechende Beispiele könnten sein: abgeordnetenwatch.de, Anonymous, Attac, Bellingcat, Blockupy, Campact, Correct!v, Crowdpac, Foodwatch, Good Impact, LobbyControl, Mehr Demokratie, openPetition, Transparency International, Violence Prevention Network, We The Protesters.

Literaturangaben

Mölders, Marc (2015): Responsivität und Steuerung: Zur Aufdringlichkeit externer Problemlagen. Online verfügbar unter: https://www.academia.edu/18572681/Responsivit%C3%A4t_und_Steuerung_Zur_Aufdringlichkeit_externer_Problemlagen
Luhmann, Niklas (1996): Protest: Systemtheorie und soziale Bewegungen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Speth, Rudolf (Hg.) (2013): Grassroots-Campaigning. Wiesbaden: Springer VS.

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Fachzuordnungen

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25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
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E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
30-M27 Fachmodul Wissenschaft, Technik, Medien 1. Seminar Studienleistung
Studieninformation
2. Seminar Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-M29 Fachmodul Recht und Regulierung Seminar 1 oder Vorlesung mit Übungsanteil Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
30-SU4S Sozialwissenschaften im Sachunterricht Gesellschaftliches Schlüsselproblem (Vertiefung) benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
30-SU5S Didaktik der Sozialwissenschaften im Sachunterricht Gesellschaftliches Schlüsselproblem Studieninformation

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Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
History, Philosophy and Sociology of Science / Master (Einschreibung bis SoSe 2014) Hauptmodul 1; Hauptmodul 4    

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Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 31. März 2016 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 31. März 2016 
Art(en) / SWS
S / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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