230291 Die Geschichte des Neuen und des Neubeginns in den romanischen Literaturen (V) (SoSe 2015)

Inhalt, Kommentar

Mit dem Begriff des Neuen ist zuallererst die Moderne angesprochen, die sich in ihrem Anspruch auf den voraussetzunglosen und selbstbegründenden Neubeginn von allen anderen Epochen unterscheidet und absetzt. Nur die Moderne stellt sich uneingeschränkt in den Dienst des Neuen, nur das Neue macht die Moderne aus.
Aber das Neue ist nicht neu. Das Neue ist, so könnte man argumentieren, immer schon der Ausgangspunkt der europäischen Kultur gewesen, zumindest in ihrer jüdisch-christlichen Prägung. Und war nicht vor einem halben Jahrtausend die Gier nach dem Neuen – die Neugierde – eines der Motive, mit der Vergangenheit zu brechen und eine Neue Zeit auszurufen, die Neuzeit? Hat dies nicht auch dazu geführt, eine Neue Welt aufzutun? Aber wie ist dann zu verstehen, dass sich das Bewusstsein einer Neuzeit explizit auf das ganz Alte, die Antike, beruft und vorgibt, sie als Renaissance wiederzubeleben? Nur allzu spontan leuchtet ein, dass es insbesondere in der Geschichte der Literatur dadurch zur Epochenbildung kommt, dass etwas Neues auf den Plan tritt, das sich in einen Gegensatz zum Alten und Bestehenden setzt. Worauf es hierbei jedoch ankommt, ist, inwieweit sich das Neue hierbei als solches auszuweisen und stark zu machen vermag. Dass dies nicht selbstveständlich ist, zeigt die Querelle des anciens et des modernes, der Streit der Alten und der Modernen in der französischen Literatur am Ausgang des 17. Jh. über die Maßgeblichkeit der antiken Literatur für zeitgenössische Schriftsteller. Dieses Beispiel scheint nahezulegen, dass die Legitimität des Neuen nicht nur stets erkämpft werden muss, sondern erst in der Moderne vollständig errungen ist, und dass dies die Moderne ausmacht. Aber was war das Neue dann in den Epochen zuvor, und was konnte ein Neubeginn sein?
Auf der Grundlage der romanischen Literaturen ab der Neuzeit versucht die Vorlesung zu klären, inwieweit die Moderne ihr Versprechen, das Neue endlich eingeleitet zu haben, einlösen konnte. Dabei gilt es nicht nur, auf das Verständnis des Neuen in der Vormoderne zurückzugreifen. Die Vorlesung geht auch der Frage nach, inwieweit die romanischen Literaturen den Anspruch auf das Neue und den Neubeginn im Laufe des 20. Jh. aufrecht erhalten haben, und ob sich eine Literatur abzeichnet, die nach dem Neuen entsteht.

Literaturangaben

Weiterführende Literatur:
Maria Moog-Grünewald (Hg.): Das Neue. Eine Denkfigur der Moderne. Heidelberg: C. Winter, 2002

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Art(en) / SWS
Vorlesung (V) / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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