360039 Jesus Christus (2) – Tod, Auferstehung und Gegenwartsbedeutung (S+V) (WiSe 2021/2022)

Diese Vorlesung bildet den zweiten Teil einer theologischen Auseinandersetzung mit der möglichen Bedeutung des Todes Jesu und des Glaubens an seine Auferstehung unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen. Den roten Faden bildet die Auffassung, dass dem alten, vor allem von Anselm von Canterbury geprägten Satz "Jesus ist für unsere Sünden gestorben" kein vernünftiger Sinn mehr abzugewinnen ist. Dazu haben wir im Sommersemester 2021 die Anselm’sche Christologie in ihrem Kontext untersucht, den Sündenbegriff neu gefasst und mit Hilfe der Kritischen Theorie (Horkheimer und Adorno) sowie ähnlichen Denkansätzen auf die Gesellschaften der späten Moderne bezogen. Nach einer knappen Wiederholung der Ergebnisse des ersten Teils wird es im Wintersemester 2021 um die Auffassungen des Todes und der Auferstehung Jesu sowie deren Bedeutung für die späte Moderne gehen. Auf einen polemischen Punkt gebracht: Es geht um die Frage, was der Glaube an einen zu Tode Gefolterten in einer Welt bedeutet, deren Imperien wie selbstverständlich die Praxis der Folter zum Machterhalt weiterführen.

Literaturangaben

Gängige Lexika und Handbücher.
Leonardo Boff: Jesus Christus, der Befreier.
Franz Hinkelammert: Die Dialektik und der Humanismus der Praxis.