Als Gegenbegriff zum Guten bezeichnet der Begriff des Bösen das Asoziale, Unmoralische, Sündige und Lasterhafte, das Unnatürliche, Krankhafte oder Perverse, das Teuflische, Entfremdete oder Schreckliche. Neben z.T. drastisch unterschiedlicher Akzentsetzung unterscheiden sich Beschreibungsversuche des Bösen vor allem darin, dass das Böse einerseits als genuin eigene Qualität oder Substanz vorgestellt wird (bspw. eine teuflische Intelligenz, deren Handeln durch die Absicht zu schaden geleitet wird), andererseits aber oftmals auch als bloß defizitär, also als ein Mangel an Gutem ohne eigene, von dieser Interdependenz unabhängige Sinnform (bspw. ein Handeln aus Opportunitätsgründen, das den Schaden anderer billigend in Kauf nimmt).
In christlichen Kontexten gewinnt darüber hinaus die Frage nach dem Ursprung des Bösen besondere Bedeutung und wird vielfach als Theodizee erörtert, also als „Rechtfertigung Gottes“ angesichts des Leids in der Welt: Bei diesen Erklärungsversuchen stehen die Fragen im Vordergrund, wieso ein gütiger und allmächtiger Gott das Böse überhaupt zulässt bzw. wie sich mannigfache Leiderfahrungen mit der Vorstellung eines gütigen Gottes versöhnen lassen. Diese Fragestellungen spitzen sich in der Neuzeit zu, und zwar in dem Maße, in dem der genius malignus – der Teufel – als ontologisches Faktum hinterfragt und zunehmend nur noch als Argumentationsfigur begriffen wird. Die Frage nach dem Ursprung des Bösen verlagert sich somit von der Metaphysik in die Ethik, und in letzter Konsequenz wird das sittlich Böse nun schwerpunktmäßig als Problem menschlicher Verantwortungslosigkeit konzeptioniert.
Die Veranstaltung ist als Lektüreseminar konzipiert, in dem klassische und moderne Texte über das Böse gelesen, diskutiert und für den Theorievergleich transparent gemacht werden. Die Vorstellung der Seminarliteratur erfolgt in der ersten Sitzung.
Hügli, A. (1980): „Malum“ in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band 5. Darmstadt: WBG, Sp. 652-706.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Student information | ||
36-PM3 Religion als gesellschaftliches Phänomen | Seminar 1 | Student information | |
Seminar 2 | Student information | ||
36-PM4 Subjektive Religion | Seminar 1 | Student information | |
Seminar 2 | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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