230145 Sich Vergleichen. Life Writing in historischer Perspektive (S) (WiSe 2017/2018)

Wie vergleichen sich Menschen mit anderen Personen oder Gruppen? Lassen sich Unterschiede in der Art und Weise feststellen, wie sich der Einzelne im Mittealter, Früher Neuzeit und Moderne mit anderen vergleicht? Von diesen Fragen ausgehend untersucht das Seminar autobiographische Texte der Vormoderne und Moderne in interdisziplinärer Perspektive. Dabei geht es einerseits darum, sich dem Vergleichen an sich als historisch-theoretischem Phänomen zu nähern. Andererseits soll versucht werden, über diesen Zugriff eingeführte Konzepte zur Individualität in Moderne und Vormoderne zu differenzieren und ggf. zu präzisieren. Das Seminar besteht aus der Lektüre theoretischer Texte zu den Themen „Individualität“, „Vergleich“ und Autobiographie sowie aus der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Passagen autobiographischer Literatur vom 12. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Literatur:

Literaturangaben

Epple, Angelika und Erhart, Walter (Hgg.), Die Welt beobachten. Praktiken des Vergleichens, Frankfurt/M., New York 2015.
Kormann, Eva, Ich, Welt und Gott. Autobiographik im 17. Jahrhundert, (Selbstzeugnisse der Neuzeit 13), Köln 2004.
Laferl, Christopher F., Tipper, Anja (Hg.): Texte zur Theorie der Biographie und Autobiographie, Stuttgart 2016.
Luhmann, Niklas, Kultur als historischer Begriff, in: Gesellschaftsstruktur und Semantik, hg. von Luhmann, Niklas, Frankfurt/M. 1995, S. 31-54Misch, Georg, Geschichte der Autobiographie, 4 Bände in je zwei Teilbänden, Frankfurt/M., 4. Aufl. 1976-1998.
Luhmann, Niklas, Individuum, Individualität, Individualimus, in: Gesellschaftsstruktur und Semantik 3, hg. von Luhmann, Niklas, Frankfurt/M. 1998, S. 149-258.
Wagner-Egelhaaf, Martina, Autobiographie, Stuttgart, Weimar 2005.