Ob Kriegerdenkmäler, Historienbilder oder Karikaturen: Der Historiker Reinhart Koselleck nahm in seinen begriffsgeschichtlichen, historiographischen und geschichtsphilosophischen Schriften immer wieder Bezug auf das Bild. Dabei befragte er dessen Potenzial, ideelle und politische Botschaften sinnlich zu vermitteln. Kosellecks besonderes Interesse galt in diesem Zusammenhang der Abhängigkeit dieser Vermittlungsleistung von zeitlichen und räumlichen Veränderungen, wie etwa die der Erfahrungswelt der Rezipierenden. Er verfolgte darüber hinaus aber auch eine eigene Bildpraxis: Er zeichnete Karikaturen, fotografierte viele Orte sowie Monumente und legte eine große Bildsammlung an (die heute im Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg verwahrt wird).
Das Seminar fokussiert Kosellecks Interesse am und seine Beschäftigung mit dem Bild. Die Texte Kosellecks und die darin angesprochenen Bilder sowie seine eigene Bildpraxis sollen hierfür einer genauen Analyse und Re-Vision unterzogen werden. Zwei Erkenntnisinteressen werden dabei im Seminars verfolgt: Einerseits wird nach der Rolle des Bildes im Kontext von Kosellecks geschichtsphilosophischer Position gefragt, andererseits soll eine Verortung seiner „Politischen Ikonologie“ innerhalb der kunsthistorischen Disziplin vorgenommen werden.
Neben Schriften Reinhart Kosellecks:
- Jens Jäger und Martin Knauer (Hg.), Bilder als historische Quellen? Dimension der Debatten um historische Bildforschung, München 2009.
- Helge Jordheim, Against Periodization. Kosellecks Theory of Multiple Temporalities, in: History and Theory 51 (2012), 2, S. 151–171.
- Hubert Locher und Adriana Markantonatos (Hg.), Reinhart Koselleck und die Politische Ikonologie (Transformationen des Visuellen, Bd. 1), Berlin 2013.
- Erwin Panofsky, Studies in Iconology. Humanistic Themes in the Art of the Renaissance, New York 1939.
- Gerhard Paul (Hg.), Visual History. Ein Studienbuch, Göttingen 2006.
- Rolf Reichardt, Wortfelder – Bilder – semantische Netze. Beispiele interdisziplinärer Quellen und Methoden in der Historischen Semantik, in: Gunter Scholtz (Hg.), Die Interdisziplinarität der Begriffsgeschichte, Hamburg 2000.
- Martin Warnke, Politische Ikonographie, in: Andreas Beyer (Hg.), Die Lesbarkeit der Kunst. Zur Geistesgegenwart der Ikonologie, Berlin 1992, S. 23–28.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-2.1 Theoriemodul | Grundseminar Theorien in der Geschichtswissenschaft | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
22-2.2 Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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Studieninformation |
22-2.2_a Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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Studieninformation |
22-2.4 Fachdidaktisches Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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Studieninformation |
22-2.4_a Fachdidaktisches Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Studienleistung
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Studieninformation |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | Modul 2.1 | 4 | Studierbar als GST oder Grundseminar Methodik | |||
Studieren ab 50 |