Kaum ein katholischer Orden rief in der Frühen Neuzeit, und ruft mitunter selbst heute noch, solch völlig konträren Meinungen hervor wie die 1540 offiziell gegründete Gesellschaft Jesu: je nach Standpunkt wurden und werden die Patres mal als fromme Kämpfer für den katholischen Glauben gefeiert, mal als intrigante Agenten des Papstes gehasst. Tatsächlich kann der Jesuitenorden mit einigem Recht als der wichtigste katholische Orden der Frühen Neuzeit bezeichnet werden. Denn die Jesuiten spielten eine große Rolle bei der Reform des katholischen Glaubens im 16. Jahrhundert und der Ausbreitung des Katholizismus in und außerhalb Europas. Der Orden war dabei global ausgerichtet, denn jesuitische Pater agierten gleichermaßen im protestantischen England, den gemischt-konfessionellen Gebieten Westfalens, dem orthodoxen Russland wie auch in den Missionen in Nord- und Südamerika, Afrika und Asien. Die Funktion als Speerspitze der katholischen Reform sowie die ganz eigene Organisations- und Vorgehensweise des Ordens führten schon in der Frühen Neuzeit zu den geschilderten kontroversen Diskussionen, machen den Orden aber auch gleichzeitig zu einem interessanten Thema geschichtswissenschaftlicher Forschung, wie die wachsende Zahl an Studien zu den Jesuiten in den letzten Jahrzehnten zeigt.
In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit der Frage, wie dieser neuartige Orden derart heftige Reaktionen hervorrufen konnte, indem wir die Geschichte der Gesellschaft Jesu in der Frühen Neuzeit und ihre Rolle in der katholischen Reform aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive untersuchen. Dabei werden wir neben der formativen Frühphase mit dem herausragenden Gründer Ignatius von Loyola vor allem das jesuitische Wirken in der katholischen Reform innerhalb Europas sowie in der globalen katholischen Mission betrachten.
Einführende Lektüre: Peter Claus Hartmann: Die Jesuiten. (C.H. Beck Wissen in der Beck'schen Reihe, 2171), 2. Aufl. München 2008; Ronnie Po-chia Hsia: Jesuit Foreign Missions. A Historiographical Essay, in: Journal of Jesuit Studies 1, 2014, 47–65; T. V. Cohen: Why the Jesuits Joined 1540-1600, in: Historical Papers/Communications historiques 9, 1974, 237–258.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.7 |
Seminar Vormoderne | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.8.7 |
Seminar | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
22-B4-HM Profilmodul Geschichtswissenschaft (für Studierende mit Kernfach / Nebenfach Geschichte) | Seminar | benotete Prüfungsleistung
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Studieninformation |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) | ||||||
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | 3.1.7 | 8 | benotet | |||
Romanische Kulturen: Sprache, Literatur, Geschichte / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Nebenfach | BaRKS4b; BaRK5e; BaRKF4b; BaRK5f |