Im Spanisch-Amerikanisch-Kubanisch-Philippinischen Krieg, der je nach Sichtweise zwischen 30 Jahren und vier Monaten dauerte, verlor die alte Kolonialmacht Spanien ihre letzten wichtigen Kolonien und griffen die USA als aufstrebendes Imperium erstmalig über den nordamerikanischen Kontinent aus. Der Krieg war jedoch doch nicht nur Folge und Ausdruck einer Transformation der Weltordnung. Kuba befand sich seit 1868 in einem Unabhängigkeitskrieg, die USA kämpften nach dem Schließen der Frontier mit zahlreichen inneren sozialen und ethnischen Konflikten und einer viel beschworenen „Krise der Männlichkeit“, die Philippinen wollten sich der US-amerikanischen Hegemonie nicht fügen und führten bis zum Jahr 1902 einen Guerillakrieg und in Spanien versuchte die „generación del 98“, aus dem Krieg die Notwendigkeit von Reformen abzuleiten.
In dem Seminar analysieren wir die Vor- und Nachgeschichte des Kriegs mit einem spezifischen Erkenntnisinteresse: Wir fragen danach, wie Akteure das vielschichtige Geschehen aus ganz unterschiedlichen, häufig translokalen Perspektiven beschrieben, deuteten und welche Zukunftsvisionen sie dabei entwickelten. Als Arbeitshypothese gehen wir davon aus, dass bei der Deutung der Ereignisse unterschiedlichen Vergleichsfolien eine grundlegende Bedeutung zukam. Deren Funktion und Wirkung näher zu erforschen, ist das Hauptanliegen des Seminars.
Die Studierenden werden bis Mitte Januar in Arbeitsgruppen Präsentationen auf Englisch ausarbeiten, die sie dann in einem virtuellen Workshop Studierenden der Wesleyan University vorstellen.
Voraussetzung ist die Bereitschaft, auf Englisch vorzutragen. Spanischkenntnisse sind erwünscht, aber keine Voraussetzung.
Hilton, Sylvia / Ickringill, Steve (Hg.): European Perceptions of the Spanish-American War of 1898, Bern 1999; Miller, Bonnie: From Liberation to Conquest: The Visual and Popular Cultures of the Spanish-American War of 1898, Amherst 2011; Rinke, Stefan: Lateinamerika und die USA. Eine Geschichte zwischen Räumen von der Kolonialzeit bis heute, Darmstadt 2012; Stucki, Andreas: Aufstand und Zwangsumsiedlung. Die kubanischen Unabhängigkeitskriege 1868-1898, Hamburg 2012; Kramer, Paul A. 2006. The Blood of Government. Race, Empire, the United States, and the Philippines, Chapel Hill: University of North Carolina Press; Martini, Darío. 2013. “La guerra filipino-estadounidense (1899-1902). Un laboratorio de ensayo para el naciente imperialismo estadounidense”, in: X Jornadas de Sociología. Facultad de Ciencias Sociales, Universidad de Buenos Aires, n.p.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Fr | 14-16 | C01-264 | 19.10.2015-12.02.2016
nicht am: 25.12.15 / 01.01.16 |
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einmalig | So | 10-14 | X-A2-103 | 24.01.2016 |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Gender Studies / Master | (Einschreibung bis SoSe 2013) | Hauptmodul 4 | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) | |||
Geschichtswissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | 4.3.5 | Wahlpflicht | scheinfähig | |||
Studieren ab 50 |
Voraussetzung ist die Bereitschaft, auf Englisch vorzutragen. Spanischkenntnisse sind erwünscht, aber keine Voraussetzung. Geplant ist ein Skype-Workshop mit Studierenden der Wesleyan University (Middletown/USA), bei dem Bielefelder Studierende ihre Ergebnisse des Semesters auf englisch präsentieren. Der Termin wird in Absprache mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der beiden Universitäten vereinbart. Voraussichtliche Dauer: ein Nachmittag.