Im wissenschaftlichen Diskurs sind sowohl Produktion als auch Rezeption von Literatur und Kunst heute durchaus Gegenstand psychologischer Teildisziplinen (z. B. der Sozialpsychologie, der Gestalt- oder Wahrnehmungspsychologie). Noch nicht so verbreitet ist die Sichtweise, dass Kunst- und Literaturrezeption auch ein Gegenstandsbereich der Naturwissenschaften ist und zwar nicht nur der Psychophysik und Neurobiologie, sondern auch der Evolutionsbiologie oder der Verhaltensforschung. Die stammesgeschichtliche Entstehung innerhalb der Menschwerdung, die neurophysiologischen Grundlagen und die artspezifische Bedeutung der Fähigkeit zur ästhetischen Wahrnehmung sind wichtige Untersuchungsbereiche der kognitiven Neurowissenschaft geworden.
In der Vorlesung sollen biologische Grundlagen der Ästhetik und der Kunst allgemein besprochen werden, insbesondere evolutionsbiologische und neurowissenschaftliche Erklärungsansätze. Neben einer kognitionswissenschaftlichen Betrachtung des Schreibens werden biologische Modelle vorgestellt, die eine Entwicklungsgeschichte der ästhetischen Wahrnehmung aufzeigen. Die Entstehung von Ästhetik kann auch in die Evolution kognitiver Leistungen eingeordnet werden und erscheint so als eine Stufe einer umfassenderen Evolution der Kultur insgesamt. Müssen die Disziplinen, die sich mit ästhetischen Fragen und Gegenständen befassen, wie Literatur- und Kunstwissenschaften, daraus Konsequenzen ziehen? Welche? Was könnten Sie gewinnen?
Die Vorlesung wird zentrale literaturwissenschaftliche und literaturästhetische Begriffe und Konzepte einerseits literaturwissenschaftlich vorstellen, andererseits dann neurowissenschaftlich kommentieren und reflektieren (z. B. also Mimesis, Katharsis, Fiktion, Rhythmus, Schönheit/Erhabenheit usw.).
Karl Eibl: Animal poeta. Bausteine der biologischen Kultur- und Literaturtheorie, Paderborn 2004.
Karl Eibl, Katja Mellmann, Rüdiger Zymner (Hg.): Im Rücken der Kulturen, Paderborn 2007.
Eckart Voland, Karl Grammer (Hg.): Evolutionary aesthetics, Berlin - New York 2003.
Eckart Voland: Soziobiologie. Die Evolution von Kooperation und Konkurrenz, 4. umfassend aktualisierte und erweiterte Auflage, Berlin u. a. 2013.
Winfried Menninghaus: Wozu Kunst? Ästhetik nach Darwin, Berlin 2011.
Horst M. Müller: Psycholinguistik - Neurolinguistik. Die Verarbeitung von Sprache im Gehirn, Paderborn 2013.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Germanistik / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2S | 2/5 | ||||
Germanistik (GHR) / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | BaGerP2S | 2/5 | |||
Germanistik (GHR) / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | BaGerP2S | 2/5 | ||||
History, Philosophy and Sociology of Science / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | ||||||
Kulturseminare | Kultur Interdisziplinär | ||||||
Literaturwissenschaft / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Nebenfach | BaLitEM; BaLitBM2; BaLitP3; BaLitP4 | ||||
Literaturwissenschaft / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | MaLit1; MaLit3; MaLit5a; MaLit5b | Wahlpflicht | 1. 2. 3. 4. | 3 | ||
Studieren ab 50 |
Aktive und regelmäßige Teilnahme wird erwartet, Studienleistungen sind in den einschlägigen Modulhandbüchern definiert und werden ggf. entsprechend erbracht.
Einzelleistungen und Prüfungen können nach Absprache mit den Veranstaltern abgelegt werden.