In Deutschland ist seit Jahren ein besonders enger Zusammenhang zwischen familiären Lebensverhältnissen, Bildungsbeteiligung und Kompetenzerwerb nachweisbar. Bildung bezeichnet jedoch nicht nur schulischen Kompetenzerwerb, sondern die Transformation von Welt-und Selbstverhältnissen, also die Art und Weise, wie unterschiedlich sozial situierte Individuen sich zu ihrer Umgebung und sich selbst verhalten.
Jenseits der Erarbeitung der Zusammenhänge von Sozialer Herkunft und Bildungserfolg auf der Ebene quantitativer Schulleistungs- und Individualdaten und soll es in diesem Seminar vor allem um eine tiefergehende Analyse der lebensweltlichen und institutionellen Kontexte und Praktiken, in denen soziale Ungleichheiten hervorgebracht werden, gehen.
Dabei sollen sowohl pädagogische Praktiken in Bildungs- und Erziehungsinstitutionen als auch die lebensweltlichen Kontexte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit ihren Lebens- und Bildungsbedingungen auseinandersetzen in den Blick genommen werden. Zu diesem Zwecke werden wir gemeinsam qualitative, ethnographische, biographieanalytische und organisationsanalytische Studien lesen und besprechen. Die TeilnehmerInnen erhalten so die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis der sozialen Kontexte von Bildung und dem Zusammenspiel von schulischen und außerschulischen institutionellen Kontexten zu erlangen. Zugleich soll ein Einblick in unterschiedliche Ansätze der qualitativen Bildungsforschung gewährleistet werden.
Im letzten Teil des Seminars werden wir analysieren wie Politik, und Gesellschaft aber auch pädagogische Organisationen mit den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen umgeht, und welche Lösungsansätze als erfolgsversprechend beschrieben werden. Hierzu werden wir uns mit aktuellen sozial- und bildungspolitischen Initiativen auseinandersetzen.
Im Seminar soll herausgearbeitet werden, wie es möglich ist, mit einem mikroanalytischen Fokus, der qualitativen Forschungsansätzen im Allgemeinen zugrunde liegt, Prozesse sozialer Ungleichheit, z.B. hinsichtlich eines "doing Inequality", in ihrer Entstehung zu begreifen.
Ziele:
Die Teilnehmenden erhalten eine ersten Einblick in grundlegende Ansätze, Mechanismen sowie Theorien sozialer Ungleichheit und Differenz und in die Prämissen verschiedener qualitativer Forschungsansätze. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, empirische Studien als wissenschaftliche Textsorte lesen, verstehen und reflektieren können.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/einrichtungen/bie/faq-stundenplan/
Bereitschaft, Texte zur Sitzung zu lesen und zur Vorzubereiten; Beteiligung an den Seminardiskussionen
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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25-BE2 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie | E2: Soziale, kulturelle, politische und rechtliche Kontexte pädagogischen Handelns | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
25-BiWi14_b Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-BiWi2 Fachliches Grundlagenmodul | E2: Bildung, Erziehung, Sozialisation, Inklusion | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
25-FS-EM Einführungsmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-FS-GM Grundlagenmodul | E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | |
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten | Studieninformation | ||
25-IR Interkulturalität reflexiv | Bereich 2: Handlungsfelder in Wissenschaft und Praxis | Studienleistung
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Studieninformation |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-M11 Vernetzung: Sozialwissenschaftliche Nachbardisziplinen | Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MGS-3 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
benotete Prüfungsleistung |
Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Studierenden schreiben insgesamt drei Reflexionen von je ca. 400 Wörtern zu einem Themenbereich des Seminars und laden diese in LernraumPlus hoch. Weitere Details werden in einer der ersten Sitzungen bekannt gegeben.
Prüfungsleistungen:
Das Seminar sieht Hausarbeiten als zentrale Erbringungsform einer (benoteten oder unbenoteten) Prüfungsleistung vor. Weitere Details werden in einer der ersten Sitzungen bekannt gegeben.
Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen: