Das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper wirft philosophisch betrachtet eine Vielzahl von Fragen auf beispielsweise, ob man sinnvoll von einer Trennung zwischen dem Körper und dem Geist oder der Seele des Menschen ausgehen kann und falls nicht, wie man dann mit diesen „Aspekten“ unseres Daseins umgeht. Vom Leib statt vom Körper zu sprechen, ist ein Versuch, dem Dualismus zu entkommen: Wir sind unser Körper und haben ihn nicht nur. Doch was geschieht dann eigentlich mit uns, wenn massive Veränderungen am Körper geschehen, wenn etwa Organe transplantiert werden, Menschen Körperteile verlieren oder ihren Körper gar nicht mehr bewegen können? Angesichts von Schmerzen, Leid und Krankheit hat unsere Körperlichkeit in der Regel sehr große Bedeutung für uns, auch wenn sich unsere Erfahrungen nicht darauf reduzieren lassen.
Weitere spannende Fragen tauchen auf, wenn man genauer schaut, was wir alles mit unseren Körpern tun. Einerseits untersuchen wir sie als Objekte der Wissenschaft und behandeln sie in der Medizin. Andererseits geschieht unser Erleben auch als etwas Körperliches, was nicht nur im Falle von Geschlechtlichkeit und Sexualität eine wichtige Rolle spielt. Bei diesen Themen geht es außerdem um die Frage, inwieweit wir unsere Körperlichkeit als etwas Gegebenes anerkennen müssen, beispielsweise insofern wir sterblich sind, und inwieweit wir unsere Körper verändern, manipulieren und gestalten. Schließlich können auch ethische Fragen daraufhin gestellt werden, ob der Umstand, dass wir körperliche Wesen sind, für ethische Überlegungen in besonderer Weise relevant sind.
Im Seminar werden wir eine große Bandbreite an Texten lesen, so dass möglichst viele der genannten Fragen und Aspekte thematisiert werden können. Das bedeutet, dass die einzelnen Themen exemplarisch behandelt werden, mit dem Ziel, einen guten Überblick über philosophische Ansätze zu Körper und Leib zu gewinnen.
Alloa, E, T Bedorf, C Grüny, and T N Klass. 2012. Leiblichkeit: Geschichte Und Aktualität Eines Konzepts. Tübingen: Mohr Siebeck.
Stoecker, Ralf. 2011. “Der Menschliche Körper Ist Das Beste Bild Der Menschlichen Seele.” In Normativität Des Körpers, edited by Anne Reichold and Pascal Delhom, 37–53. Freiburg im Breisgau, München.
https://plato.stanford.edu/entries/feminist-body/
https://plato.stanford.edu/entries/merleau-ponty/
https://plato.stanford.edu/entries/phenomenology/#PhenPhilMind
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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