Diese Veranstaltung kann als Handwerksseminar im Rahmen des Philosophischen Einstiegs gewählt werden.
Objektivität ist eine der zentralen Eigenschaften, die Wissenschaft zugeschrieben wird, auch in öffentlichen Debatten – aber was heißt das eigentlich? Außerhalb der Philosophie bedeutet Objektivität oft, dass wissenschaftliche Erkenntnisse frei von subjektiven Einflüssen sind. Weil Wissenschaft diesem Standard aber kaum genügen kann (oder soll), haben Wissenschaftsphilosoph*innen verschiedene alternative Ansätze entwickelt: Zum Beispiel kann Objektivität bedeuten, dass subjektive politische oder ökonomische Einstellungen nicht anstelle von wissenschaftlicher Evidenz verwendet werden dürfen, oder dass die wissenschaftliche Gemeinschaft so strukturiert ist, dass Voreingenommenheiten einzelner Forschender ausgeglichen werden.
Das Seminar führt in unterschiedliche wissenschaftsphilosophische Theorien ein und verknüpft diese mit Fallbeispielen aus der Wissenschaft, zum Beispiel aus Medizin, Archäologie, oder Toxikologie. Ausgehend davon werden wir uns damit beschäftigen, was Objektivitätstheorien leisten und wie sie sich unterscheiden – aber auch mit der Frage, warum Philosoph*innen überhaupt noch an diesem Begriff festhalten, selbst wenn er so unklar ist.
Ergänzt wird dies durch Bezüge zu gesellschaftlichen Diskussionen der letzten Jahre, zum Beispiel zu „alternativen Fakten“ oder der Rolle von Wissenschaft in der Corona-Pandemie.
Anmerkung zum Handwerksseminar: Ein methodischer Schwerpunkt des Seminars ist die Struktur bzw. Gliederung (wissenschaftsphilosophischer) Texte. Die kann je nach Aufsatz ganz anders aussehen: z.B. können Aufsätze eine spezifische Position kritisieren und darauf aufbauend eine eigene vertreten, während andere Aufsätze vor allem die bisherige Debatte strukturieren und Lücken identifizieren. Wir werden üben, wie man solche Strukturen beim Lesen erkennt – und wie man sie sich zu Nutze machen kann, zum Beispiel beim Schreiben eigener Texte.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.