Moralisierungen sind in massenmedialen Konstruktionen und Vermittlungen von Wirklichkeitsentwürfen und Informationen wirksam und unverzichtbar. Sie bilden besonders leistungsfähige Strategien der Vereinfachung, mit der für weite Teile der Öffentlichkeit undurchsichtig gewordene Zusammenhänge verständlich und gegebenenfalls akzeptabel gemacht werden können. Dies geschieht unter den Bedingungen der modernen Gesellschaft, die keine einheitlichen normativen Orientierungen mehr kennt und deren Teilsysteme nicht mehr über Moral organisiert und integriert sind: In diesem Sinne ist einerseits die Abkopplung von Moral für sie geradezu konstitutiv. Andererseits können sich alle gesellschaftlichen Bereiche moralischer Kommunikationen bedienen, was wiederum in Massenkommunikationen sichtbar und zugänglich wird.
Im ersten Teil des Seminars wird moralische Kommunikation von anderen Bereichen der Moral unterschieden und in den Kontext der Funktionen und Leistungen der Medien in der modernen Gesellschaft gestellt. Im zweiten Teil werden spezifische Strukturmerkmale moralischer Kommunikationen erarbeitet, die sich aus den Anforderungen der Massenmedien ergeben. Im dritten Teil werden empirische Fallbeispiele zu diesen Zusammenhängen bearbeitet.
Luhmann, Niklas (1978): Soziologie der Moral. In: ders. & Stephan H. Pfürtner (Hg.): Theorietechnik und Moral. Frankfurt/Main: Suhrkamp, S. 8-116.
Luhmann, Niklas (1990): Paradigm lost: Über die ethische Reflexion der Moral. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Sutter, Tilmann (2003): Entmoralisierung und moralischer Subjektivismus. Reaktionen auf normative Verunsicherungen in der modernen Gesellschaft. In: Nikos Psarros, Pirmin Stekeler-Weithofer & Georg Vobruba (Hg.): Die Entwicklung sozialer Wirklichkeit. Auseinandersetzungen mit der historisch-genetischen Theorie der Gesellschaft. Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, S. 179-200.
Volmert, Johannes (1993): „While the world prayed for peace, Saddam prepared for war“. Bushs Fernsehrede zur Eröffnung des Bombenkrieges gegen den Irak. In: Adi Grewenig (Hg.): Inszenierte Information. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 198-230.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Fr | 12-14 | S2-147 | 12.04.2013 | |
weekly | Fr | 12-18 | U6-211 | 10.05.2013 | |
weekly | Fr | 12-18 | U6-211 | 14.06.2013 | |
weekly | Fr | 12-18 | U6-211 | 28.06.2013 | |
weekly | Fr | 12-18 | U6-211 | 12.07.2013 |
Module | Course | Requirements | |
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30-M-Soz-M11a Mediensoziologie a | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M-Soz-M11b Mediensoziologie b | Seminar 1 | Study requirement
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Student information |
Seminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 2 | Wahlpflicht | 3 | |||
Soziologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | Modul 3.1 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich) |