300754 Framing in politischer Kommunikation (S) (WiSe 2021/2022)

Öffentliche politische Debatten im Jahr 2021 sind sowohl von der
Corona-Pandemie als auch von der Bundestagswahl geprägt. Im Rahmen dieser
Debatten werden die diskutierten Themen von politischen,
journalistischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren ganz
unterschiedlich besetzt. So wird beispielsweise die Corona-Pandemie in
weiten Kreisen der Öffentlichkeit als Gefahr für die individuelle und
öffentliche Gesundheit behandelt, so dass Maßnahmen wie Lockdown,
Impfkampagne und Maskenpflicht als verantwortungsvolles politisches
Handeln präsentiert werden können. Durch ‚Coronaskeptiker‘ wird die
durch das Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 dagegen als
harmlos dargestellt, was es in der Folge auch ermöglicht, die
politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht als
verantwortungsvoll, sondern als autoritär und antidemokratisch zu
skandalisieren.
In der Forschung zur politischen Kommunikation werden entsprechende
Perspektivierungen kontroverser politischer Themen als ‚Framing‘
bezeichnet und untersucht. Hieran schließt das Seminar an, welches
zunächst grundsätzlich in die Framing-Forschung einführen möchte, um
anschließend anhand ausgewählter Themen zu untersuchen, wie in sozialen
Medien (Twitter) Framing durch verschiedene Akteure betrieben wird. Hierzu
werden die Studierenden in Kleingruppen eigene kleine Forschungsprojekte
durchführen und mithilfe qualitativer Inhaltsanalyse politisches Framing
untersuchen.