Innerhalb der Medien- und der Filmwissenschaften insbesondere nehmen empirisch-experimentelle Methoden nur einen schmalen Randbereich ein. Das ist erstaunlich, denn die möglichen Erträge könnten die Validität der anderen, deutend-interpretativen Verfahren doch stützen, ihnen gleichsam zuarbeiten. Doch der Graben zwischen beiden Denkweisen und Schulen ist tief. Ihn zu verkleinern, an manchen Stellen vielleicht sogar zu überbrücken, wäre das Ziel unserer Überlegungen im Seminar.
Mit empirisch-experimentellen Methoden der Filmforschung meinen wir insbesondere Verfahren wie
- Verhaltensbeobachtung
- Befragung (Interview/Rating)
- Reaktionszeitmessung (RT)
- Atemfrequenzmessung
- Herzschlagrate (Spektralanalyse)
- Elektrodermale Aktivität (EDA)
- Elektromyographie (EMG)
- Elektroenzephalographie (EEG)
- Cortisolbestimmung im Blut/Speichel
- Eye Tracking.
Diese Methoden werden im Seminar zunächst erläutert. Probanden, die Filmausschnitte schauen, werden in ihren Reaktionen erfasst; die statistische Auswertung gibt Aufschluss über Lenkungsmechanismen im Film, Reaktionszeiten, wechselnde Aufmerksamkeit etc. – sowie Hinweise auf den jeweiligen Grad der Involviertheit in der Betrachtung konkreter Filme oder Ausschnitte. Das (emotionale) Embodiment wird bislang eher beschrieben, denn konkret nachgewiesen. Genau diese Daten können die entsprechenden Verfahren detektieren. Und sie sind geeignet, die Verknüpfung mit mental-kognitiven Prozessen bereits in solchen Versuchsanordnungen zu leisten.
Diese Vorzüge lassen die empirisch-experimentelle Filmforschung als Instrument erscheinen, mit dem auch geistes- und kulturwissenschaftliche Analysen und hermeneutische Verfahren der Deutung in einen Gesamtrahmen der Filmsemiotik integriert werden können. Man sollte deren Potenziale nicht ungenutzt – oder gar unbeachtet – lassen. Deshalb wollen wir die neuen Forschungsparadigmen auf diesem Feld prüfen, konkrete Anordnungen und Experimentreihen für ein größeres Projekt entwickeln.
• Literatur wird über elektronischen Lernraum und Handapparat zur Verfügung gestellt.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Lehrveranstaltung IV | Study requirement
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30-MeWi-HM4 Methoden der Medienforschung | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 5 | Wahlpflicht | 3 |