230345 Kunst der Auslegung: Ethik des Verstehens: Seminar zur Hermeneutik (S) (SoSe 2006)

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Die Debatten der letzten Jahre um die Dimensionen ästhetischer Erfahrung, um die Performanz und die Vollzugshaftigkeit der Wahrnehmung oder die prinzipiellen Möglichkeiten einer Referenz auf lebensweltliche Erfahrung verdeutlichen, dass eine grundlegende ästhetische wie interdisziplinäre Reflexion des Verstehens und Auslegens - immer noch und verstärkt - ein Desiderat darstellt. Denn auch wenn sich z.B. Gadamer und Derrida bemüht haben, an gemeinsame Ursprünge, vergleichbare Anliegen und ähnliche Praktiken von Hermeneutik und Dekonstruktion zu erinnern, hat die poststrukturalistische Infragestellung der Hermeneutik und die Emphase der Unverständlichkeit von Lektüren letztlich ein Gespräch über die lebensweltlichen Wurzeln, Bezüge und Notwendigkeiten des Verstehens verhindert. Ein Gespräch "diesseits der Hermeneutik" (Hans Ulrich Gumbrecht) lohnt sich aber auch und gerade heute. Denn das Bemühen um Verstehen und Auslegung als Grundanliegen des Menschen, kulturellen Äußerungen und damit sich selbst gerecht zu werden, hat auch eine ethische Bedeutung.

Dieses Gespräch zwischen den verschiedenen hermeneutisch verfahrenden Disziplinen - Literaturwissenschaft, Theologie und Philosophie - will die interdisziplinäre Ringvorlesung (wieder) in Gang setzen. Sie wendet sich dafür folgenden Fragen zu:
Was heißt "Interpretieren" angesichts der Verschiedenheit von textuellen und nichttextuellen Äußerungen? Welche methodischen Ansätze werden unseren (ästhetischen) Erfahrungen damit "gerecht"? Wo liegen die Grenzen und die Grenzerfahrungen des Verstehens? Machen sie eine Auslege-"Kunst" nötig, womöglich in Form einer Lebens-Kunst? Was überhaupt ist ein "legitimer" Umgang mit Texten, ästhetischen Erfahrungen, kulturellen Äußerungen? Welche lebensweltliche bzw. ethische Bedeutungen kann die Auslegung von (literarischen) Texten haben? Und was ist das Ethos oder die Rhetorik der Auslegung und der Ausleger?

In das genaue Programm der Ringvorlesung führen wir zu Beginn des Semesters ein.

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Frequency Weekday Time Format / Place Period  
weekly Mi 18-20 H3 03.04.-14.07.2006

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Degree programme/academic programme Validity Variant Subdivision Status Semester LP  
Germanistik / Bachelor (Enrollment until SoSe 2011) Kern- und Nebenfach BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik / Master of Education (Enrollment until SoSe 2014) BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik (GHR) / Bachelor (Enrollment until SoSe 2011) Kern- und Nebenfach BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik (GHR) / Master of Education (Enrollment until SoSe 2014) BaGerPoB2; BaGerP2S   4/4  
Germanistik/Deutsch MA/SI/SII; LIT; B.1   HS
Literaturwissenschaft / Bachelor (Enrollment until WiSe 05/06) Kern- und Nebenfach BaLitPKult   2/4  
Literaturwissenschaft / Bachelor (Enrollment until WiSe 05/06) Kern- und Nebenfach BaLitPLittheo   2/4  
Literaturwissenschaft / Magister Haupt- und Nebenfach LAK   HS
Literaturwissenschaft / Master (Enrollment until SoSe 2009) MaLit3   3  
Literaturwissenschaft / Master (Enrollment until SoSe 2009) MaLit1   3  

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Monday, February 20, 2006 
Type(s) / SWS (hours per week per semester)
seminar (S) / 2
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Faculty of Linguistics and Literary Studies
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