Seit der Stummfilmzeit werden Stoffe und Figuren aus der griechischen, vor allem aber aus der römischen Antike auf die Leinwand gebracht. Nach einer Blütezeit des Monumentalfilms in den 1950er und -60er Jahren führten Sandalen, Togen und Brustpanzer filmisch eher ein Randdasein, bis 2000 mit „Gladiator“ geradezu ein Revival der Historien- und Antikefilmen eingeläutet wurde und sich auch im kleinen TV-Format wieder etablierte, wie die Serien „Rome“ (HBO), „Plebs“ (ITV) oder jüngst „Barbaren“ (Netflix) zeigen. In Cannes wurde dieses Jahr Francis Ford Coppolas Version der Catilinarischen Verschörung gezeigt (Megalopolis), im Juli kämpfen Gladiatoren im flavischen Rom in der Arena bzw. im Stream, im November 2024 kommt "Gladiator 2" in die Kinos und wir sind gespannt, ob die Fortsetzung eine ähnliche Wucht entwickeln wird wie der erste Teil!
Was dem wissenschaftlichen Text in dieser Breite kaum gelingt, schafft das bewegte Bild, nämlich, dass Filme (und bestimmte Schauspieler) das Wissen und die Vorstellungen von der Antike bestimmen – Kaiser Nero singt dann wie Peter Ustinov zum Brand von Rom, die Spartaner werden zu muskulösen, halbnackten Badasses, die sich bisexuellen Perserkönigen verwehren, und Römer sind so stoisch wir Russell Crowe und vielleicht Paul Mescal. In der Veranstaltung soll es nicht darum gehen, als Faktenchecker verschiedene Filme auf ihre Quellentreue und historische Genauigkeit hin abzuklopfen. Filmische Wahrhaftigkeit wird durch andere Authentizitätsstrategien hergestellt, die sich stärker an bestimmten Genregesetzen und -entwicklungen orientieren und den erfolgreichen Antikenfilm vom Kassenschreck trennen. Vielmehr soll anhand verschiedener Filme und Filmthemen diskutiert werden, wie und ggf. warum bestimmte Bilder der Antike zu bestimmten Zeiten produziert werden und wie Historiker*innen und Philolog*innen mit diesen Antikerezeptionen umgehen können.
M. Korenjak / K. Töchterle (Hg.): Pontes II. Antike im Film, Innsbruck u.a. 2002.
M. Meier / S. Slanicka (Hg.): Antike und Mittelalter im Film. Konstruktion - Dokumentation - Projektion, Köln u.a. 2007.
M. Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom. "Gladiator" und die Tradition des Monumentalfilms, Mainz 2004
M. Lindner (Hg.): Drehbuch Geschichte. Die antike Welt im Film, Münster / Hamburg / Berlin / London 2005
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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Module | Course | Requirements | |
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22-2.2 Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Study requirement
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Student information |
22-2.2_a Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Study requirement
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Student information |
22-2.4_a Fachdidaktisches Methodikmodul | Grundseminar Methodik | Study requirement
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Student information |
22-2.7 Digital History | Grundseminar Methodik | Study requirement
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Student information |
23-LAT-LatPM2 Antike und Europa | Themen-Pool (Bildungskonzepte, Wertvorstellungen, Verhaltensnormen, Medien, Rezeption etc.) | Student information | |
23-LIT-LitP2 Vergleichende Literaturwissenschaft | Literatur, Künste, Medien | Study requirement
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Student information |
- | Graded examination | Student information | |
23-LIT-PM2 Profilmodul 2: Literatur und Medien | Literatur und Medien (1) | Study requirement
Graded examination |
Student information |
Literatur und Medien (2) | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Studieren ab 50 |
Für die LateinerInnen:
- regelmäßige Teilnahme und evt. Übernahme eines Kurzreferats o.ä.
Für die HistorikerInnen:
- Studienleistung
Für die LiteraturwissenschatlerInnen:
- Studienleistung
- mögliche Prüfungsleistungen: Hausarbeit; Referat mit Ausarbeitung