220011 Avantgarden und Salonkunst. Deutsche und französische Kunst im Deutschen Reich und in der Troisième République (1871-1914) (V) (SoSe 2014)

Die Kunstgeschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts weist eine derart dichte Folge von Aufbrüchen sowie neuen Bewegungen und Stilen auf, dass sich die Forschung wie die breitere Öffentlichkeit lange auf innovative, avantgardistische Werke konzentriert hat. Ein genauerer Blick auf die Kunstproduktion in Deutschland, aber auch in Frankreich von ca. 1870 bis 1914 konfrontiert jedoch mit einer verwirrenden Fülle von Positionen. In ihr tritt eine Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zu Tage, die auch die französische, insbesondere aber die deutsche Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts prägte. Die Vorlesung wird sich daher nicht nur auf die kanonischen Vorläufer und Pioniere der 'klassischen Moderne' (Impressionismus, Fauves, Kubismus, Expressionismus etc.) beschränken, sondern auch andere, heute anachronistisch anmutende Positionen (Spätromantik, Deutschrömer etc.) einbeziehen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Die Veranstaltung ist offen für alle interessierten Hörer/innen, insbesondere aber den Seminaren 220010 (Um 1914. Bild- und Kunstgeschichte im Vor- und Umfeld des Ersten Weltkrieges) sowie 220101 (Das moderne Interieur als Gesamtkunstwerk. Henry van de Velde und die internationalen Avantgarden um 1900) als Historische Orientierung bzw. Kontextualisierung zugeordnet.

Literaturangaben

- Hubertus Kohle (Hg.), Vom Biedermeier zum Impressionismus (Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 7), München 2008.
- Michael F. Zimmermann, Die Kunst des 19. Jahrhunderts. Realismus, Impressionismus, Symbolismus, München 2011.
- Uwe M. Schneede, Die Kunst der Klassischen Moderne, München 2009.