Der christliche Glaube bezieht sich auf das Geschehen um Jesus von Nazareth, der nach einem zeitlich vermutlich kurzen Wirken in Jerusalem zum Tode verurteilt und gekreuzigt wurde. Die christliche Gemeinde bekannte sich früh („am dritten Tage“) zu seiner Aufweckung und Erhöhung durch Gott, und so stand sie vor der Frage, wie Jesu Sterben und insbesondere sein Kreuzestod zu verstehen und zu deuten seien: War dieser Tod historischer Zufall? Entsprach er dem Willen Gottes? Hatten sich im Gegenteil irdische Machthaber gegen den Willen Gottes durchgesetzt? War Jesu Tod ein „Opfer“, womöglich „für uns“?
In den Evangelien des Neuen Testaments wird Jesu Passion und Tod ausführlich geschildert und gedeutet, und zwar auf durchaus unterschiedliche Weise: Jede Passionserzählung setzt unterschiedliche Akzente und gibt dabei unterschiedliche Deutungen des Todes Jesu. Der Apostel Paulus bietet in seinen Briefen unterschiedliche Interpretationen des Todes Jesu, wobei für ihn gerade der für das antike Denken besonders schimpfliche Kreuzestod theologisch reflektiert wird. Wie kann Schülerinnen und Schülern auf den unterschiedlichen Schulstufen ein Verständnis des Todes Jesu in angemessener Weise nahegebracht werden?
In dem Seminar sollen die Passionsgeschichten der Evangelien und inhaltlich für das Thema bedeutsame Textabschnitte aus den Paulusbriefen exegetisch untersucht und theologisch interpretiert werden. Anhand von Unterrichtsentwürfen und mit Hilfe entsprechender Sekundärliteratur soll nach Erschließungsmöglichkeiten im schulischen Religionsunterricht gefragt werden.
Michaela Albrecht, Vom Kreuz reden im Religionsunterricht, Vandenhoeck&Ruprecht,
Göttingen 2008.
Gerhard Barth, Der Tod Jesu Christi im Verständnis des Neuen Testaments, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 1992.
Jörg Frey / Jens Schröter (Hg.), Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament, Mohr Siebeck, Tübingen 2005.
Kommentare zu den neutestamentlichen Evangelien, die keine Griechischkenntnisse voraussetzen, werden im Seminar als Hilfe für die Vorbereitung der Seminarsitzungen genannt werden.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mi | 10-12 | F1-125 | 09.04.-16.07.2014 |
Module | Course | Requirements | |
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36-PM1 Christentum evangelischer Prägung | Seminar 1 | Student information | |
Seminar 2 | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Enrollment until SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | NT Ic; NT II/1a; NT II/1b; NT II/2a; NT II/2b | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Enrollment until SoSe 2014) | NT Ic; NT II/2a; NT II/2b | 3 |
Es wird regelmäßige Teilnahme am Seminar und intensive Mitarbeit erwartet; es besteht die Möglichkeit, am Ende des Semesters eine Prüfungsleistung zu erbringen.