301051 Markt und Gewalt. Historische Soziologie kapitalistischer Vergesellschaftung (S) (WiSe 2024/2025)

Inhalt, Kommentar

Das Problem der Einbettung wirtschaftlichen Handelns ist bekanntlich der zentrale analytische Ausgangs- und Bezugspunkt der sogenannten Neuen Wirtschaftssoziologie, die seit den 1980er Jahren das Forschungsfeld neu bestellte. Wesentliche Untersuchungsinteressen richteten sich dabei zugleich wieder stärker auf wirtschaftliche Institutionen wie Geld, Unternehmen und Märkte. Eher randständig geblieben sind seither jedoch gesellschaftstheoretische und historisch-soziologische Fragestellungen, wie sie typischerweise soziologischen Studien zur historischen Entwicklung kapitalistischer Gesellschaften zugrunde lagen und liegen. Das zeigt sich insbesondere daran, dass im Umfeld der Neuen Wirtschaftssoziologie typischerweise angenommen wird, dass wirtschaftliches Handeln in weitgehend gewaltlose Gesellschaftsverhältnisse eingebettet sei.

In unserem Seminar problematisieren wir diese weitgehend fraglos angenommene Prämisse wirtschaftssoziologischen Denkens, indem wir uns gleichsam historisch-soziologisch und gesellschaftstheoretisch mit der Gemacht- und Gewordenheit kapitalistischen Wirtschaftens befassen. – „Make a Reversal“, würde Andrew Abbott dazu sagen. – Wir fragen dabei insbesondere nach dem konkreten empirischen Stellenwert von Formen direkter und indirekt-symbolischer Gewalt und ihrer Relevanz für eine gegenstandsangemessene soziologische Theorie marktförmigen Wirtschaftens. Dafür befassen wir uns schwerpunktmäßig mit einer jüngeren Studie von Heide Gerstenberger, die zugleich titelgebend für das Seminar ist.

Wer sich – aus welchen Gründen auch immer – grundsätzlich nicht imstande sieht, sich intensiv mit der Seminarlektüre auseinanderzusetzen und in regelmäßigen Abständen etwas für das Seminar zu schreiben, sollte sich lieber nach einem anderen Seminar umschauen.

Wer sich – aus welchen Gründen auch immer – grundsätzlich nicht imstande sieht, sich intensiv mit der Seminarlektüre auseinanderzusetzen und in regelmäßigen Abständen etwas für das Seminar zu schreiben, sollte sich lieber nach einem anderen Seminar umschauen.

SCHREIBWERKSTATT
Im Lauf des Semesters werden wir immer wieder Schreibwerkstatt-Anteile in das Seminar integrieren. Sie dienen dazu, dass Sie sich damit auseinandersetzen und verbessern können, eine Hausarbeit zu verfassen. Daher werden wir immer wieder über Tipps, Tricks und Schwierigkeiten sprechen, die mit dem wissenschaftlichen Schreiben verbunden sind. Außerdem werden wir nach und nach Konzepte für eigene Arbeiten entwickeln.
So haben Sie Ihren Text zum Ende der Vorlesungszeit mindestens vor Augen, vielleicht aber auch schon auf dem Papier.
Wer keine Hausarbeit in diesem Seminar schreiben, aber trotzdem teilnehmen möchte, ist natürlich herzlich dazu eingeladen. Gerne können Sie das Seminar auch nutzen, um ein Konzept für Ihre Abschlussarbeit zu entwickeln.

Literaturangaben

Gerstenberger, H., 2017: Markt und Gewalt. Die Funktionsweise des historischen Kapitalismus. Münster: Westfälisches Dampfboot. https://katalogplus.ub.uni-bielefeld.de/title/HT030630167

Granovetter, M., 1985: Economic Action and Social Structure: The Problem of Embeddedness. American Journal of Sociology 91: 481–510.

Tilly, C., 1990: Coercion, Capital, and European States, AD 990-1990. Cambridge: Blackwell.

Lehrende

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Fachzuordnungen

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30-M-Soz-M2a Soziologische Theorie a Seminar 1 Studienleistung
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30-M-Soz-M2b Soziologische Theorie b Seminar 1 Studienleistung
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30-M-Soz-M2c Soziologische Theorie c Seminar 1 Studienleistung
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30-M-Soz-M4a Arbeits- und Wirtschaftssoziologie a Seminar 1 Studienleistung
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Lernraum (E-Learning)
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Dienstag, 1. Oktober 2024 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 16. Januar 2025 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 16. Januar 2025 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Soziologie
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419174632