Jedes Semester
14 Leistungspunkte
Die Angaben zur Moduldauer finden Sie bei den Studiengängen, in denen das Modul verwendet wird.
Im Rahmen des allgemeinen Kompetenzkonzepts für den MA Soziologie (siehe https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/soziologie/studium/master/pdf/Kompetenzkonzept_Masterstudiengaenge.pdf) bauen Studierende im profilbildenden Studium ihre Kenntnisse in der Arbeits- und Wirtschaftssoziologie systematisch aus und eignen sich nunmehr die Fähigkeit an, fachlich ausgewählte Fragestellungen und Hypothesen auch eigenständig zu entwickeln und zu begründen, angemessene Methoden der Forschung auszuwählen, diese exemplarisch anzuwenden und Forschungsergebnisse angemessen darzustellen.
Die Arbeitssoziologie und die Wirtschaftssoziologie weisen in relevanten Dimensionen eine besondere Nähe zueinander auf. Ihre eng miteinander verflochtenen Gegenstandsbereiche, ihre sich überschneidenden Theoriebezüge sowie ihre verwandten Themen und fachlichen Klassiker legen es zum einen nahe, beide Teildisziplinen zusammenhängend zu studieren. Die Unterschiedlichkeit ihrer Perspektiven auf Gegenstände bietet zum anderen aber auch die Möglichkeit, ihr je eigenes fachliches Profil auszuloten und zu schärfen.
Das Lehrangebot zur Arbeits- und Wirtschaftssoziologie umfasst Seminare in drei Bereichen:
(a) Soziologie der Arbeit und der Wirtschaft (gemeinsame theoretische Grundlagen und Themen der Arbeits- und der Wirtschaftssoziologie), (b) Umbrüche gesellschaftlicher Arbeit (mit arbeitssoziologischem Schwerpunkt) und (c) Dynamiken des Kapitalismus (mit wirtschaftssoziologischem Schwerpunkt).
Im ersten Bereich (a) werden Veranstaltungen angeboten, in denen zum einen die gemeinsamen theoretischen Grundlagen der Teildisziplinen behandelt werden (etwa die Klassiker der Arbeits- und der Wirtschaftssoziologie), zum anderen werden gemeinsame Themen (etwa: Arbeitsmarkt, Industrielle Beziehungen, Produktionsregime) fokussiert. In den hier angebotenen integrierten Veranstaltungen geht es auch darum, die Besonderheit einer soziologischen Perspektive auf Arbeit und Wirtschaft gegenüber anderen (etwa wirtschaftswissenschaftlichen oder psychologischen) Perspektiven herauszuarbeiten.
Die Veranstaltungen zu Umbrüchen gesellschaftlicher Arbeit (Bereich b) nehmen in arbeitssoziologischer Perspektive den Formwandel von Arbeit und die Wechselwirkungen zwischen der gesellschaftlichen Organisation (Arbeitsmärkte; Regulationsmodelle), der organisatorischen Formung (betriebliche Strategien der Nutzung von Arbeitskraft; betriebliche Arbeitsteilung) und der kulturellen und lebensweltlichen Bedeutung von Arbeit (Arbeitszeitmuster, Berufswahl, Erwerbsverläufe) in den Blick. Im Zentrum dieses thematischen Bereichs stehen die Erosion des industriegesellschaftlichen Regulationsmodells, das hauptsächlich auf dem Nationalstaat, dem fordistischen Modell der Massenproduktion, starken Kontinuitäts- und Fortschrittsannahmen und traditionellen Formen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung beruhte, sowie die Herausbildung neuer Konstellationen von Arbeitsformen und Sinnbezügen, Erwerbssystem und Wohlfahrtsstaat (Stichworte sind hier etwa: Berufswahl, Subjektivierung von Arbeit, Entgrenzung von Arbeit, Prekarisierung).
Veranstaltungen zu Dynamiken des Kapitalismus (Bereich c) nehmen in wirtschaftssoziologischer Perspektive die Wirtschaft der modernen Gesellschaft, ihre Institutionen (etwa: Märkte), sowie aktuell zu beobachtende wirtschaftliche Transformationsprozesse (etwa: Globalisierung, Herausbildung eines Finanzmarktkapitalismus) in den Blick. Insbesondere das für moderne Marktwirtschaften charakteristische Spannungsverhältnis zwischen den Eigendynamiken und Autonomieansprüchen des Wirtschaftssystems einerseits, seiner gesellschaftlichen Einbettung und den Versuchen politischer Steuerung andererseits wird hier fokussiert. In vergleichender Perspektive wird in diesem thematischen Bereich auch gefragt, in welchen institutionellen Formen in unterschiedlichen Nationalstaaten mit diesem Spannungsverhältnis umgegangen wird und welche Regime sich dabei herausbilden.
Das Modul "Arbeits- und Wirtschaftssoziologie" kann durch die Wahl entsprechender Seminare mit einem arbeitssoziologischen oder einem wirtschaftssoziologischen Schwerpunkt studiert werden.
Studierenden wird jedoch empfohlen, Veranstaltungen so zu wählen, dass mit dem Abschluss des profilbildenden Studiums Kenntnisse in allen drei thematischen Bereichen (a, b, c) erworben wurden.
Das Modulstudium wird stets mit einer schriftlichen Ausarbeitung abgeschlossen. Diese hat grundsätzlich die Form einer Hausarbeit.
Das Studium des Moduls 30-M-Soz-M4a sollte bereits abgeschlossen und das Studium des Moduls 30-M-Soz-M4b begonnen sein.
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Alternativ zum Studium von Seminar 1 und Seminar 2 kann ein großes Seminar mit doppeltem Umfang belegt werden.
Modulstruktur: 1-2 SL, 1 bPr 1
Zuordnung Prüfende | Workload | LP2 |
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Lehrende der Veranstaltung
Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar
(Seminar)
Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht etwa einem Zeitaufwand von 60 h. |
siehe oben |
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Lehrende der Veranstaltung
Seminar 1
(Seminar)
Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht etwa einem Zeitaufwand von 30 h. |
siehe oben |
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Lehrende der Veranstaltung
Seminar 2
(Seminar)
Beteiligung an Gruppenarbeiten (u.a. Bearbeitung von Übungsaufgaben, Entwicklung von Forschungsdesigns, Datenerhebung und Auswertung), Moderations- oder Protokolltätigkeit und Referate nach Vorgaben der/des Dozent/in. Die Studienleistung dient der kommunikativen (schriftlichen und/oder mündlichen) Einübung und dem Erlernen der zu erwerbenden Kompetenz mit Fokus auf die Interaktionssituation des Seminars. Die Studienleistung ist Teil des Selbststudiums und der Präsenzzeit und entspricht etwa einem Zeitaufwand von 30 h. |
siehe oben |
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Studiengang | Profil | Empf. Beginn 3 | Dauer | Bindung 4 |
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Soziologie / Master of Arts [FsB vom 17.12.2012 mit Änderungen vom 17.03.2014, 30.11.2018, 01.11.2022, 28.06.2024 und 15.11.2024] | Arbeits- und Wirtschaftssoziologie | 1. o. 2. o. 3. | ein oder zwei Semester | Wahlpflicht |
In diesem Modul kann eine automatische Vollständigkeitsprüfung vom System durchgeführt werden.
Soziologie / Master of Arts // Arbeits- und Wirtschaftssoziologie