Kommentar:
Welche Bedeutung haben (welche) Informations- und Kommunikationstechnologien im Migrationsprozess? Wie helfen Medien Menschen sich auf eine Migration vorzubereiten, etwa bei der Auswahl des Zielortes, dem Knüpfen von Unterstützungsnetzwerken, dem Planen der Route? Warum ist ein Smartphone bei der Reise für Migrierende unerlässlich und wie helfen Medien bei der Orientierung und dem Ankommen am Zielort (etwa bei der Übersetzung, Arbeitssuche, Freundschaften knüpfen). Wie verändern sich Medienpraktiken durch die Migration und wie verändern sich Migrationsprozesse durch Mediatisierung? Mit diesen Fragen beschäftigt sich zwei-semestrige ethnografisch orientierte “große Lehrforschung”. Dabei verbinden wir Forschung mit ehrenamtlichem Engagement für das Forschungsfeld. Geplant ist die Kooperation mit dem Jugendhilfeträger „FamilienWelten. Migrationssensible Hilfen zur Erziehung & Angebote zur Förderung interkultureller Kommunikation“ in Bielefeld. Studierende, die an der Lehrforschung teilnehmen, erhalten die Gelegenheit über die Dauer des Lehrforschungsprojekts ehrenamtlich Unterstützung im Alltag für die Familien und jungen Erwachsenen anzubieten und sich dadurch eine Möglichkeit des Zugangs zum Forschungsfeld zu eröffnen. Sie bieten Hilfe und Unterstützung an und bitten im Gegenzug um Teilnahme an einer ethnografischen Forschung. Das heißt, die Teilnehmenden bitten um Erlaubnis, die für die Forschung relevanten Interaktionen und Beobachtungen, die sie bei den Familien oder Heranwachsenden machen, zu protokollieren oder technisch aufzuzeichnen und Interviews zum Forschungsthema mit den Beteiligten zu führen. Als Projektprodukt kann, je nach Engagement der Teilnehmenden, zusätzlich zum Lehrforschungsprojektbericht eine geeignete Form der Präsentation der Projektergebnisse für die allgemeine Öffentlichkeit gemeinsam erarbeitet werden. Hierfür steht eine studentische Assistenz zur Unterstützung zur Verfügung.
Lernziele:
Erarbeitung und Diskussion des Forschungsstands zur Mediennutzung im Kontext von Migration (Theorie und Empirie),
Entwicklung eines gegenstandsangemessenen Forschungsdesigns,
Einführung in spezielle ethnografische Methoden (mit besonderem Fokus auf (auto)ethnografische Positionierungsanalyse, Ethnografie in digitalisierten Lebenswelten, ethnografisches Interview, walk-along-Interview, Social-Media-Ethnographie) und praktische Erprobung des ethnografischen Forschens,
ethisch-verantwortungsvolles Forschen,
ehrenamtliches Engagement.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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30-M-Soz-M11_LF2 Lehrforschung in Mediensoziologie | Alternativ zu Seminar 1 und Seminar 2: großes Seminar | Studienleistung
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Studieninformation |
30-MGS-6b Angewandte Geschlechterforschung - Lehrforschung | Seminar 1 | Studienleistung
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Studieninformation |
Seminar 2 | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | unbenotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft | Lehrveranstaltung II | Studienleistung
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Studieninformation |
Lehrveranstaltung III | Studienleistung
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Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Die Lehrforschung kann im MA Gender Studies als kleine Lehrforschung belegt und innerhalb eines Semesters abgeschlossen werden.