230028 Authentizität in fiktionalen und faktualen Medien (BS) (WiSe 2023/2024)

Inhalt, Kommentar

Authentizität fungiert als Schlüsselbegriff gegenwärtiger Diskurse. Authentisch wirke eine Person, wenn sie mit sich selbst im Reinen, eins, identisch sei. Gefordert oder unbewusst unterstellt wird die Idee des Authentischen bei Realpersonen oder Figuren in faktualen wie fiktionalen Formaten. Dahinter verbirgt sich die aufklärerische Vorstellung des selbstbestimmten Lebens: eine Sehnsucht, auf die derzeit die letzten Sinnpotenziale unserer Gesellschaften gerichtet sind.
Dennoch konfligiert diese Idee mit einer ganzen Reihe anderer Setzungen, denen Subjekte derzeit unterworfen sind und werden. Identität ist seit Jahrzehnten ein massiv kritisiertes Konzept, gegen das die Dekonstruktion mit aller Schärfe zu Felde gezogen ist: so erfolgreich, dass es seine Wiederauferstehung allein bei der Neuen Rechten, und deren Identitärer Bewegung, sowie bei den minoritären Gruppen und Opferdiskursen aller Couleur erlebt: von den Antikolonialisten über die People of Color, die LGBTQ-Community und andere Genderpositionen bis zu den vielfältigen körperlichen und sonstigen Beeinträchtigungen, die niemandem zum Nachteil werden sollen. Keiner darf exkludiert werden, alle müssen teilhaben: und das auch noch authentisch, ungebrochen. Sei Du selbst!
Mit dieser Erwartungshaltung begegnen Medienproduzenten wie -Nutzer nun Politikerinnen, Opernsängerinnen, Fußballern, Influencerinnen, Dirigenten, Schauspielerinnen, Amtsträgern, Journalistinnen, Wirtschaftsmanagern, Architektinnen, Schriftstellern und vielen weiteren Personen des öffentlichen Lebens. Dabei wissen doch alle: Politik funktioniert als Theater – wir erleben nur eine mediale Inszenierung von Glaubwürdigkeit. Dies ist sogar Teil der verabredeten Arbeitsteilung, eine erwartete Professionalität. Wie aber kann man gleichzeitig eine Rolle spielen – und mit sich identisch sein, kurz authentisch wirken? Welche Mittel werden eingesetzt, um diesen Effekt – eine contradictio in adiecto – der authentischen Rolleninszenierung zu erzeugen, genauer: zu simulieren? Und wie passt diese Inszenierung zum Erwartungsdruck, gerade in Kriegszeiten nur eine Position vertreten zu dürfen, den Diskurs so uniform als nur irgend möglich zu gestalten?
Auf diese Fragen geben zahlreiche Fachdisziplinen und Forschungsrichtungen entsprechend vielfältige Antworten: Soziologie und Philosophie, Medien- und Kulturwissenschaft, diverse Fachdidaktiken, Literaturwissenschaften, Kognitionstheorien und Semiotik, Narratologie und Textualitätstheorien werden im Rahmen unseres Blockseminars miteinander ins Gespräch gebracht.

Literaturangaben

Literatur wird über den elektronischen Lernraum und einen UB-Handapparat zur Verfügung gestellt.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
einmalig Sa 9-18:00 (s.t.) V2-121 18.11.2023
einmalig Sa 9-18:00 (s.t.) V2-121 09.12.2023
einmalig Sa 9-18:00 (s.t.) V2-121 20.01.2024

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
23-GER-PLit2_a Literatur in der Gegenwart: Kultur, Medien, Digitalität Veranstaltung 1 (mit Modulprüfung) Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Veranstaltung 2 Studienleistung
Studieninformation
23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur Lehrveranstaltung I benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung II Studienleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung III Studienleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung IV Studienleistung
Studieninformation
30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft Lehrveranstaltung I benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung II Studienleistung
Studieninformation
Lehrveranstaltung III Studienleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Eine Studienleistung wird in der Regel über die Beteiligung an einer Referatgruppe erbracht.

Lernraum (E-Learning)

Zu dieser Veranstaltung existiert ein Lernraum im E-Learning System. Lehrende können dort Materialien zu dieser Lehrveranstaltung bereitstellen:

registrierte Anzahl: 29
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
Details zeigen
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
WS2023_230028@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_418379928@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
29 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Donnerstag, 31. August 2023 
Letzte Änderung Zeiten:
Dienstag, 8. August 2023 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 7. August 2023 
Art(en) / SWS
BS / 2
Einrichtung
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
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ID
418379928