250027 Sprachförderung im Fachunterricht: Müssen FachlehrerInnen auch SprachlehrerInnen sein? (S) (WiSe 2013/2014)

Inhalt, Kommentar

Wie u.a. die PISA-Ergebnisse zeigen, erreichen SchülerInnen aus „bildungsfernen“ Schichten, zu denen ein überproportional hoher Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund gehört, im Vergleich zu SchülerInnen mit deutscher Muttersprache in allen gemessenen Kompetenzbereichen geringere Leistungen.
Neure Publikationen (Leisen 2010, Ohm 2009, Eckhart 2008, Gogolin 2008 usw.) gehen da-von aus, dass die Aneignung der schulbezogenen Sprache für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und der aus „spracharmen“ Familien mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist. Demnach besteht eine starke Differenz zwischen alltagsbezogener und schulbezogener Kommunikation, worin ein möglicher Grund für den geringen Schulerfolg von Kindern und Jugendlichen nicht-deutscher Herkunftssprache liegen könnte.
Die zunehmend sprachliche und kulturelle Heterogenität in den Schulen stellt die LehrerInnen vor große Herausforderungen (vgl. Becker-Mortzek u.a. 2012, S. 2). Derzeit haben laut dem Bildungsbericht 2012 (S. 31) 30-40% aller SchülerInnen in Deutschland einen Migrati-onshintergrund, wobei die Zahl dieser Kinder kontinuierlich steigt. 70% der LehrerInnen geben in einer Umfrage der Mercator Stiftung an, Schüler mit Sprachförderbedarf zu unterrichten (vgl. Becker-Mortzek u.a., S. 4). Nur 7% dieser Lehrkräfte fühlen sich jedoch durch ihr Studium für den Umgang mit sprachlicher Heterogenität sehr gut vorbereitet, 66% dagegen fühlen sich nicht ausreichend vorbereitet (vgl. ebd., S. 6).
In dem Seminar werden Methoden-Werkzeuge und Fördermaßnahmen zur individuellen Sprachförderung im Fachunterricht vorgestellt. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse von Aufgaben und der Unterrichtskommunikation im Fachunterricht. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Diagnoseverfahren zur Sprachstandserhebung. Neben inhaltlichen Sitzungen finden Arbeitsgruppenphasen statt, in denen die Studierenden in Teams an eigenen Fragestellungen arbeiten können (Aufgabenanalyse und -modifikation, Analyse von Unterrichtstranskripten, Erprobung von Sprachdiagnoseverfahren etc.).
Der Lernprozess der Studierenden wird in einem Portfolio dokumentiert und reflektiert. Inhalte des Portfolios sind schriftliche Reflexionen, Gruppenprotokolle, Ergebnis der Gruppenarbeit, schriftliche Ausarbeitungen, Graphiken etc.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Interesse an dem Thema, Teamfähigkeit und Selbstorganisationskompetenz

Literaturangaben

Ahrenholz, Bernt (Hg.) (2010): Fachunterricht und Deutsch als Zweitsprache. Tübingen: Narr.

Becker-Mrotzek, Michael (2012): Mündliche Kommunikation und Gesprächsdidaktik, 2., korrigierte Aufl., Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren.

Gogolin Ingrid/Lange, Imke u.a. (2010): Durchgängige Sprachbildung: Qualitätsmerkmale für den Un-terricht. Modellprogramm Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Ham-burg.

Lamnek, S. (2010): Qualitative Sozialforschung. Weinheim und Basel: Beltz Verlag.

Leisen, Josef (2010): Handbuch Sprachförderung im Fach - Sprachsensibler Fachunterricht in der Praxis. Bonn: Varus 2010.

Mayring, Ph. & Gläser-Zikuda, M (2008): Die Praxis der Qualitativen Inhaltsanalyse (2. Auflage). Weinheim: Julius Beltz GmbH & Co. KG.

Mayring, Philipp (2010): Qualitative Inhaltsanalyse. In: Mey, Günter & Mruck, Katja: Handbuch. Quali-tative Forschung in der Psychologie. S. 601-613. Wiesbaden: VS Verlag.

Mayring, Ph (2012).: Qualitative Inhaltsanalyse - ein Beispiel für Mixed Methods. In: M. Gläser-Zikuda, T. Seidel, C. Rohlfs, A. Gröscher, S. Ziegelbauer (Hrsg.): Mixed Methods in der empirischen Bildungs-forschung. Münster, New York, München, Berlin: Waxmann, S. 27-36.

Richert, Peggy (2005): Typische Sprachmuster der Lehrer-Schüler-Interaktion. Empirische Untersu-chung zur Feedbackkomponente in der unterrichtlichen Interaktion. Kempten: Klinkhardt Verlag.

Röhner, Charlotte & Hövelbrinks, Britta (2013): Fachbezogene Sprachförderung in Deutsch als Zweit-sprache. Theoretische Konzepte und empirische Befunde zum Erwerb von bildungssprachlicher Kom-petenz. Weinheim Basel: Beltz Juventa Verlag.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Di 18-20 U2-205 15.10.2013-04.02.2014
nicht am: 24.12.13 / 31.12.13

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
20-DM1_ver1 Didaktikmodul I E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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20-DM2_ver1 Didaktikmodul II E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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20-SU5B Biologiedidaktik im Sachunterricht E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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21-M38_ver1 Didaktik der Chemie I GymGe E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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21-M43_ver1 Didaktik der Chemie I für HRSGe E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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21-SU5C Chemiedidaktik im Sachunterricht E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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22-2.3 Modul Fachdidaktik E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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22-SU5G Geschichtsdidaktik im Sachunterricht E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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23-ANG-AngPM1 Profilmodul 1:Teaching English as a Foreign Language 1 E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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23-GER-FD_ver1 Fachdidaktik HRSGe und GymGe E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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23-GER-Gru-FD1S_ver1 Sprach- und Literaturdidaktik im Schwerpunktfach E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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23-GER-Gru-FD1_ver1 Sprach- und Literaturdidaktik E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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24-DGG1_ver1 Didaktik E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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24-DGS3_ver1 Profilierung Mathematikdidaktik E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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24-DHR2_ver1 Didaktik 2 E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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25-BiWi11 Berufsfeldbezogene Praxisstudie Diagnostik und Förderung E2: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individueller Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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25-BiWi4 Diagnostik und Förderung E2: Methoden der Diagnose, Differenzierung und individuellen Förderung in ausgewählten Handlungsfeldern Studienleistung
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26-FD_GG_ver1 Fachdidaktik GymGe E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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26-FD_HRSGe_ver1 Fachdidaktik HRSGe E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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28-FD_ver1 Fachdidaktik E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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28-SU5P Physikdidaktik im Sachunterricht E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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30-SU5S Didaktik der Sozialwissenschaften im Sachunterricht E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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36-FD_G_ver1 Fachdidaktik Grundschule E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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36-FD_HRSGe_ver1 Fachdidaktik Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschule E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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38-M3-K_ver1 Didaktische Grundlagen E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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38-M3-M_ver1 Didaktische Grundlagen E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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61-HRSGe_GymGe-V-2 Fachdidaktische und fachwissenschaftliche Vertiefung II E5: Methoden der Diagnose, Differenzierung, individuellen Förderung und Leistungsbeurteilung Studienleistung
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E6: Leistungsbewertung in der Schule Studienleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.


Aktive und regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen; Schreiben eines Portfolios (überwiegend im Rahmen des Seminars bzw. im Rahmen der Vorbereitung der Texte), selbstständiges Arbeiten in Teams an eigenen Themenschwerpunkten, wie z.B.

- Aufgabenanalyse unter sprachlichen Gesichtspunkten und Modifikation der Aufgaben aus einem Schulbuch (das Fach ist beliebig). Ziel ist die Entwicklung kompetenzorientierter und sprachförderlicher Aufgabenstellungen für den Fachunterricht. (Aufgabenkontext soll berücksichtigt werden).
- Analyse von Unterrichtsgesprächssequenzen. Die Studierenden analysieren Gesprächssequenzen (aus bestehenden Unterrichtstranskripten) unter sprachlichen Gesichtspunkten. Dabei entwickeln sie selbstständig eine klare und Fragestellung und das Analyseinstrument.

Für die Gruppenarbeitsphasen werden drei Seminarsitzungen bereit gestellt.
Zur Erbringung der Leistungsanforderung muss jede Gruppe (maximal vier Personen) während der Gruppenarbeitsphase und nach Fertigstellung der Gesprächsanalyse oder der Aufgabenmodifikation etc. jeweils einen Beratungstermin bei der Dozentin wahrnehmen.

Seminargestaltungen und Referate sind möglich.

Kein E-Learningangebot vorhanden
Adresse:
WS2013_250027@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_39604336@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 19. September 2013 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 19. September 2013 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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39604336