220102 Internationale Politik 1939-1991 (S) (SoSe 2023)

Begleitend zum energiegeschichtlichen Seminar bietet die Historische Kontextualisierung Gelegenheit, die politische Geschichte von 1939 bis 1991 in Grundzügen aufzuarbeiten und zu diskutieren. Im Mittelpunkt stehen zunächst der Zweite Weltkrieg und seine Folgen als Vorgeschichte zur Gründung der Vereinten Nationen (1945), zum Kalten Krieg (spätestens ab 1949) und zur Dekolonisation (1946 bis in die 1960er Jahre). Vor allem das Ende des europäischen Kolonialismus führte zu einer geopolitischen Neuordnung mit weitreichenden Folgen für die Verteilung natürlicher Ressourcen und ihren Abbau. Aber auch die Entstehung der europäischen Gemeinschaften verdient Beachtung. Die Ölkrise 1973 war in gewisser Weise Folge aller dieser Entwicklungen und beendete eine über gut zwei Jahrzehnte dauernde Phase wirtschaftlichen Wachstums. Das Ende des Kalten Krieges und der Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 bildeten zusammen die letzte große Zäsur im Gefüge der internationalen Politik im behandelten Zeitraum. Sie hatte unter anderem direkte Auswirkungen auf die internationale Klimapolitik, die in Rio 1992 auf die Grundlage eines internationalen Abkommens, die UN-Klimarahmenkonvention, gestellt wurde. Wir werden uns in diesem Zusammenhang auch mit den Anfängen der internationalen Klimapolitik in den 1970er Jahren befassen.