Die Mystik ist der Ort einer unmittelbaren Erfahrung Gottes. Sie vollzieht sich in der Schau, im Vernehmen und Erleben einer Vereinigung mit dem Göttlichen, der 'unio mystica'. Mit diesen Erfahrungen, die einer Vermittlung durch kirchliche Institutionen nicht bedürfen, bewegen sich Mystikerinnen und Mystiker immer auf einem Grat zwischen Heiligkeit und Häresie. In der Mystik zeigen sich deshalb auch Anzeichen für eine besondere Form von Individualität und Subjektivität, die der Mystik einen bedeutenden Platz in der Herausbildung von Subjektvorstellungen einräumt.
Die Darstellung dieser besonderen Erfahrungen bedarf besonderer Sprechweisen, die paradox und metaphorisch das mystische 'Gespräch mit dem unvergleichlichen Partner' (Walter Haug) nachvollziehbar machen sollen. Dem entsprechend ist auch immer die sprachschöpferische und bildgewaltige Kraft mystischer Rede betont worden, die einen großen Beitrag für die Entwicklung der poetischen Sprache vom Mittelalter bis in die Zeit um 1800 geleistet hat. Das Seminar geht diesen Fragen an Texten des Mittelalters (Meister Eckhart, Mechthild von Magdeburg, Tauler) über die frühneuzeitlichen Autoren Spee, Greiffenberg, Angelus Silesius, Tersteegen und Zinzendorf bis zu Clemens Brentano und Annette von Droste-Hülshoff nach.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Deutsch als Fremdsprache und Germanistik / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaDaFG-GLit | |||||
Literaturwissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2009) | MaLit2; MaLit3; MaLit4; MaLit9 | Wahl | 1. 2. 3. 4. | 3/7 | ||
Literaturwissenschaft / Master | (Einschreibung bis SoSe 2012) | MaLit2; MaLit3; MaLit4a; MaLit5a; MaLit5b | Wahl | 1. 2. 3. 4. | 3/7 |