Nach Cicero stellt der häuslich-familiale Verband die Keimzelle (seminarium) der res publica Romana dar; Haus und Familie waren gerade kein im modernen Sinne „privater“, vom Staat diskreter Bereich. In der Figur des Hausvaters, des paterfamilias, der die Mitglieder seines Verbandes bei Vergehen gegen die Gemeinschaft zu strafen hatte, zeigt sich vielmehr die spezifisch römische Verschränkung zwischen Familie und Gemeinschaft. Nichtdestotrotz wurden diese Konstellationen lange Zeit in der Geschichtswissenschaft vernachlässigt, nachdem sie im 19. Jahrhundert den „Privatalterthümern“ zugeordnet worden waren.
In der Veranstaltung soll es darum gehen, die besondere Verknüpfung zwischen Familie und politischer Ordnung in Rom in verschiedenen Bereichen nachzuzeichnen und zu diskutieren - es geht also gerade nicht um das Alltagsleben römischer Familien, sondern wie in der römischen Gesellschaft etwa der Aufbau von unterschiedlichen verwandtschaftlichen Strukturen als Basis der Gemeinschaft gesehen wurde, wie bestimmte Meilensteine in der Genese der res publica Romana anhand von Familienkonstellationen erinnert und erzählt wurden, wie Veränderungen im Aufbau römischer Adelshäuser die zunehmende politische Desintegration der römischen Elite im 2./1. Jahrhundert widerspiegelt und wie dann schließlich der erste princeps mit seinen Ehegesetzen in diese wichtigen Verbände politisch eingreifen konnte.
Das Modul ist als integrierte vierstündige Veranstaltung konzipiert und sequentiell aufgebaut. Es kann daher nur als Ganzes belegt werden; ein Besuch nur der Historischen Kontextualisierung oder des Seminars ist nicht möglich!
A. Gestrich, J.-U. Krause, M. Mitterauer, Geschichte der Familie, Stuttgart 2003.
P. Keegan, Livy’s Women. Crisis Resolution, and the Female in Rome’s Foundation History, New York 2021.
R. P. Saller, Patriarchy, Property and Death in the Roman Family, Cambridge 1994.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
---|---|---|---|---|---|
weekly | Di | 10-12 | U5-133 | 10.10.2022-03.02.2023
not on: 11/1/22 / 12/27/22 / 1/3/23 |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Das Modul ist als integrierte vierstündige Veranstaltung konzipiert und sequentiell aufgebaut. Es kann daher nur als Ganzes belegt werden; ein Besuch nur der Historischen Kontextualisierung oder des Seminars ist nicht möglich!
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