230103 "Wir sagen, natürlich, die Bullen sind Schweine" – Die RAF in Literatur, Film und Musik (S) (WiSe 2022/2023)

Die Geschichte der terroristischen linksextremistischen Vereinigung Roten Armee Fraktion (RAF), die von 1970 bis zu ihrer Auflösung 1998 andauerte und 1977 ihren Höhepunkt im sogenannten Deutschen Herbst fand, ist nicht nur ein zentrales Kapitel deutscher (Nachkriegs)geschichte - sie ist auch Gegenstand zahlreicher künstlerischer Auseinandersetzungen und hat immer wieder für Kontroversen gesorgt.
In diesem Seminar werden wir unterschiedliche literarische Texte ebenso wie filmische und musikalische Verarbeitungen von Zeitgenoss*innen bis hin zu aktuellen Autor*innen diskutieren, um die weitreichende Rezeption dieses wichtigen Teils der deutschen Geschichte in den Blick zu nehmen. Dabei werden wir uns mit literarischen Texten von Heinrich Böll, Friedrich Christian Delius oder Elfriede Jelinek beschäftigten, mit Songs u.a. von Die goldenen Zitronen, WIZO oder Jan Delay und mit Filmen wie Der Baader Meinhof Komplex (Regie: Uli Edel).
Im Seminar werden wir uns gemeinsam beispielsweise mit folgenden Fragestellungen auseinandersetzen: Wie schreiben die Autor*innen über den Terror? In welchem Verhältnis stehen Ästhetik und Politik? Welche Bedeutung hat das Verhältnis von Fiktion und Realem? Wie gehen die künsterlischen Umsetzungen mit Authentizität um? Welche Rolle spielt das gewählte Medium? Gibt es eine Mythologisierung oder entgegengesetzt eine Entdämonisierung des Terrors?