Max Weber wird auch heute noch und dies schon seit mehr als fünfzig Jahren als einer der prominentesten Soziologen gehandelt. Sein Blick nicht nur auf die moderne Welt firmiert in der ihm gewidmeten Literatur unter dem Banner der Rationalisierung. Diese Formel gilt als der Schlüsselbegriff seiner Soziologie. Vor allem in seiner Musiksoziologie ist er darum bemüht zu zeigen, wie sich das Musikleben mit diesem Begriff in seiner historischen und gesellschaftlichen Entwicklung erschießen läßt. Obwohl Webers Pointen zur Entwicklung der Musik damals weniger originell gewesen sein dürften, als sie uns heute erscheinen, fand der Text in unserem Fach nur wenig Leser. Vermutlich weil er sich nicht den, ihre Institutionalisierung erleichternden Einseitigkeiten der zuweilen belächelten Bindestrichsoziologien fügt, sondern zentral auch die Sache selbst, also eben die Musik behandelt und nicht nur deren institutionelles setting. Aufschlussreich ist dieser Text vor allem aber auch, weil er dabei die Dilemmata, welche die Rationalisierung des musikalischen Materials zuweilen vorantreiben, und die Verluste, die im Zuge solcher Rationalisierungsbestrebungen zu schlucken sind, genau ins Visier nimmt und in ihrer Dialektik in einer Weise zu begreifen versucht, die in der Soziologie nur noch von Adorno getoppt wurde.
Der hier ins Zentrum gerückte Text ist nicht lang, aber von der verhandelten Sache her schwierig. Vorrangiges Ziel des Seminars ist es Webers Argumentation interpretierend nachzuvollziehen und auf ihre interne Belastbarkeit hin zu prüfen. Vermutlich wird im Anschluss daran noch ein wenig Zeit bleiben, um auch neuere musikhistorische, vor allem aber musikethnologische Arbeiten zu konsultieren und ins Spiel zu bringen.
Max Weber: Die rationalen und soziologischen Grundlagen der Musik. Der Text findet sich als Anhang zu einigen Ausgaben von Webers "Wirtschaft und Gesellschaft" und wurde mit Kommentaren, Hinweisen und einem Glossar versehen auch als Teil der Weber Gesammtausgabe veröffentlicht. Er kann über den Bibliothekskatalog heruntergeladen werden. Diese Ausgabe soll uns als Lektüregrundlage dienen.
Ein guter Beitrag dazu auf youtube: The Mathematical Problem with Music, and How to Solve It
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Di | 16-18 | T0-229 | 09.10.2023-02.02.2024 |
Module | Course | Requirements | |
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30-M22 Fachmodul Soziologische Theorie/ Geschichte der Soziologie I | 1. Vertiefendes Theorieseminar | Study requirement
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Student information |
2. Vertiefendes Theorieseminar | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M31 Fachmodul Soziologische Theorie/ Geschichte der Soziologie II (erweitert) | Vertiefendes Theorieseminar 1 | Study requirement
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Student information |
Vertiefendes Theorieseminar 2 | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information | |
30-M4 Soziologische Theorie I | Vertiefendes Theorieseminar | Study requirement
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Student information |
- | Graded examination | Student information | |
30-M9 Soziologische Theorie II (Vertiefung) | Vertiefungsseminar zur soziologischen Theorie I | Study requirement
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Student information |
Vertiefungsseminar zur soziologischen Theorie II | Study requirement
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Student information | |
- | Graded examination | Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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