261039 Krankheit und Gesellschaft (S) (WiSe 2012/2013)

Kann eine Gesellschaft krank sein? Nicht wenige Wissenschaftler und Künstler haben diese Diagnose mit Blick auf die moderne (westliche) Kultur gestellt. Sie fußt auf der Annahme, dass zeitlose Grundbedürfnisse des Menschen unter den Bedingungen und Ansprüchen moderner Gesellschaftsformen kaum bis gar nicht befriedigt werden können. Vor diesem Hintergrund hat insbesondere Erich Fromm das wechselseitige Verhältnis zwischen Mensch und Gesellschaft untersucht und dabei die Redeweise von der „kranken Gesellschaft“ geprägt. So wird sich dieses Seminar schwerpunktmäßig mit Fromms Gesellschaftsanalyse auseinandersetzen, jedoch auch andere Ansätze aufgreifen, die allesamt der Frage nach dem „Gesundheitszustand“ des Menschen in der modernen Gesellschaft nachgehen.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

An diesem Seminar kann nur eine begrenzte Anzahl von 40 Studierenden teilnehmen. Zur Anmeldung tragen Sie die Veranstaltung in Ihren Stundenplan ein, die Platzvergabe erfolgt in der ersten Sitzung der Veranstaltung durch den Dozierenden. Benötigen Sie für Ihren Studienabschluss einen Platz in exakt dieser Veranstaltung (Härtefallregelung), melden Sie sich bitte bei Herr Harnisch, T8-225.
Bachelor Einschreibung vor WS 11/12: Abschluss des ersten Studienjahres.

Literaturangaben

Von Erich Fromm sind insbesondere folgende Bücher (erschienen im Deutschen Taschenbuch Verlag dtv) zu empfehlen:

"Die Furcht vor der Freiheit"
"Den Menschen verstehen - Psychoanalyse und Ethik"
"Wege aus einer kranken Gesellschaft"
"Haben oder Sein"

http://www.dtv.de/autoren/erich_fromm_380.html

Es ist sicher sinnvoll, (wenngleich keine Bedingung für die Teilnahme am Seminar) einige dieser Bücher zu kaufen.
Das Buch Wege aus einer kranken Gesellschaft sollte sich jedoch jeder anschaffen, da ein Großteil unserer Semesterlektüre diesem Buch entstammt (neu für 9,90 Euro zu haben). Alle übrigen Seminartexte werden vor Semesterbeginn ins ekvv und als Kopiervorlage in den Semesterapparat gestellt.

Ein erster Text ("Wir sitzen alle in einem Irrenhaus", ein Interview mit Erich Fromm von 1979) steht bereits jetzt zur Verfügung, um ihnen eine erste Vorstellung davon zu vermitteln, was sie in etwa zu erwarten haben. Das Interview bildet zugleich die textliche Grundlage für die erste Sitzung am 09. Oktober.