"Der Mann ist das Haupt der Frau", lesen wir in Eph 5,23. Muss sich die Frau nach solchen Texten des NT dem Mann unterordnen? Warum lehnt das NT außereheliche Sexualität (porneia) ab, während doch die Kundschafter von Josua oder Simson ganz selbstverständlich bei Huren eingekehrt sind. Heißt das auch, dass ich mit Sex bis zur Hochzeitsnacht warten muss? Warum hat sich zur Zeit Jesu die "Monogamie" durchgesetzt, während die 12 Söhne Jakobs von vier Frauen waren. Gilt Jesu radikales Verbot der Ehescheidung auch heute noch - oder entspricht es nicht eher dem Geist Jesu "Scheidungsrituale" in der Kirche zu praktizieren? Ist es nicht biblisch, dass die katholische Kirche die Wiederverheiratung Geschiedener ablehnt (1Kor 7,10f.)? Oder was sagt die Bibel zur gleichgeschlechtlichen Partnerschaft?
Ist die Ehe und Sexualität wirklich nur ein "weltlich Ding" (Luther)? Ist Askese und Enthaltsamkeit vielleicht das bessere Ideal, weil Sexualität immer schon sündhaft ist? Hat die Leibfeindlichkeit der Kirche also berechtigte religiöse Gründe? Aber warum wird dann Verlobung im hebräischen "Heiligung" (qiddushin) genannt? Warum eignen sich die Mann-Frau-Beziehungen in besonderer Weise als Bild für die Beziehung von Mensch und Gott? Muss der Gottesglaube immer leidenschaftslos und unerotisch sein? Oder umgekehrt kann Sexualität nicht auch heilig sein und religiös entgrenzend empfunden werden?
Für die einen ist die Bibel in Fragen der Sexualität und Mann-Frau-Beziehungen längst unzeitgemäß und veraltet. Andere wollen in einzelnen biblischen Sätzen die Legitimation einer konservativ-bürgerlichen Sexualmoral aus dem 19. Jh. erkennen. Wir wollen durch die Analyse biblischer, insb. ntl. Texte fragen, wie Gottesliebe und Menschenliebe, Eros und Agape zusammenhängen, wo Anknüpfungspunkte für heutiges Leben bestehen und wo unüberwindliche historische Verstehensschranken bleiben.
Literatur zur ersten Orientierung
G. BAUMANN, Liebe und Gewalt. Die Ehe als Metapher für das Verhältnis JHWH - Israel in den Prophetenbüchern, SBS 185, Stuttgart 2000.
F. KLEINSCHMIDT, Ehefragen im NT. Ehe, Ehelosigkeit, Ehescheidung, Verheiratung Verwitweter und Geschiedener (= ARGU 7), Frankfurt a.M. u.a. 1998.
H. TIEDEMANN, Paulus und das Begehren. Liebe, Lust und letzte Ziele, oder: Das Gesetz in den Gliedern, Stuttgart 2002.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Ev. Religionslehre (SP) / Lehramt Primarstufe | A2; A3; A4 | Wahlpflicht | HS | ||||
Ev. Religionslehre (wU) / Diplom | Nebenfach | A3; A2 | Wahlpflicht | GS und HS | |||
Ev. Religionslehre (wU) / Lehramt Primarstufe | A1; A2 | Wahlpflicht | HS | ||||
Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | AT II/1a; AT II/1b; AT II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | NT II/1a; NT II/1b; NT II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Magister | Nebenfach | A3; A2 | Wahlpflicht | GS und HS | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | NT II/1a; NT II/1b; NT II/2a | 3 | ||||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | AT II/1a; AT II/1b; AT II/2a | 3 | ||||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe I | A2; A3; A4 | Wahlpflicht | HS | ||||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | B; D3 | ||||||
Frauenstudien | (Einschreibung bis SoSe 2015) |