300646 Globale, transkulturelle Geschlechterforschung (S) (WiSe 2021/2022)

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Globalisierung und die weltweite Verflechtung von Lebensverhältnissen tragen auf unterschiedliche Weise zur Reproduktion von Ungleichheit und Machtasymmetrie in lokalen Kontexten bei. Geschlecht erweist sich in diesem Zusammenhang nicht nur als eine zentrale Strukturkategorie sozialer Ungleichheit. Geschlecht ist auch Referenzpunkt geopolitischer Maßnahmen und symbolischer Verortungen. Geschlechterverhältnisse werden dabei oft als Ausdruck ‚je eigener‘, vermeintlich klar voneinander unterscheidbarer (nationaler) Kulturen problematisiert.
Das Seminar setzt damit ein, die politische Funktion der Diskursivierung von Geschlecht zu hinterfragen. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns in der Veranstaltung vor allem damit, wie Geschlechterverhältnisse in transkultureller, vergleichender Perspektive unter Berücksichtigung der eigenen Standortgebundenheit und damit verbundener ‚Sehgewohnheiten‘ untersucht werden können – also eingedenk der kulturgeschichtlichen Partikularität der eigenen gesellschaftlichen Erfahrungen und hierauf bezogener Konzepte und Theorien.
Hierzu wird im ersten Schritt auf die Standortgebundenheit soziologischer Wissensproduktion reflektiert und in diesem Zusammenhang auch nach der Funktion der Diskursivierung von Geschlecht im Kontext kultureller Vergleiche gefragt. In einem weiteren Schritt wird mit Hilfe des soziologischen Kulturbegriffs eine begrifflich-theoretische Grundlage geschaffen, um kritisch auf dominante gesellschaftliche Diskurse und Beobachtungsverhältnisse schauen zu können. Transkulturalität wird als Untersuchungsperspektive eingeführt. Im dritten Schritt werden Studien und Texte zu ausgewählten Kontexten im globalen Süden gelesen; u.a. zu afrikanischen und lateinamerikanischen Kontexten und von Autor_innen aus der MENA-Region. Die Veranstaltung zielt darauf, die Möglichkeiten eines vertieften Verständnisses dieser Kontexte und der jeweiligen Geschlechterverhältnisse jenseits einer dominanten eurozentristischen Position auszuloten.

Die Veranstaltung ist in das Forschungskolloquium "Transkulturelle Geschlechterforschung" eingebettet; das Kolloquium bietet durch Vorträge zu ausgewählten Kontexten einen Einblick in die jeweilige sozio-kulturelle Verfasstheit von Geschlecht und in die aktuellen politischen und/oder rechtlichen Debatten. Der Besuch zweier Veranstaltungen wird systematisch in das Seminar eingebunden, und zwar der Vortrag am Mittwoch, den 15. Dezember von Irene Fischer und am 19. Januar 2022 von Ligia Fabris (jeweils 18-20 Uhr).

Vortragsthemen und -daten sind:

27. 10.21: Brenda Kombo, Nairobi, Kenya
Intimate Partnerships, Family Code Reform, and the Imperial Debris of French Cameroon’s Administrators and Missionaries

24. 11.21: Ania Plomien, LSE, London & Gregory Schwartz, University of Bristol
Gendering Transnational Labor Migration

15.12.21: Irene Schneider, Universität Göttingen, Islamwissenschaften
Recht verhandeln – Geschlecht gestalten. Shari‘a und Gesetzgebung in Palästina, 2012-2018

19. 01.22: Ligia Fabris, Fundação Getúlio Vargas Rio de Janeiro Law School
Law as a gender gatekeeper: The regulations of Trans Rights in Brazil and Germany

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25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Student information
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Student information
25-FS-GM Grundlagenmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Student information
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Student information
25-IR Interkulturalität reflexiv Bereich 2: Handlungsfelder in Wissenschaft und Praxis Study requirement
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30-M25 Fachmodul Transnationalisierung, Migration und Entwicklung Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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- Graded examination Student information
30-MGS-4 Hauptmodul 3: Arbeit und gesellschaftliche Transformationen Seminar 1 Study requirement
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Seminar 2 Study requirement
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