Ethnographische Forschungsstrategien lassen sich zunächst von der einfachen Frage leiten "What the hell is going on here?" (Geertz 1983) - um soziale Ordnungen in einem (z.B. pädagogischen) Feld zu entdecken. Dieses Erkenntnisinteresse ist für die außerschulische Pädagogik insofern von Bedeutung, als Bildungsprozesse hier als "informell" und wenig greifbar gelten. In der Kinder- und Jugendarbeit wird nicht vorrangig auf Wissenserwerb fokussiert und die Teilnahme ist in der Regel freiwillig, so dass sie damit potentiell gute Bedingungen für selbstbestimmtes Lernen und Geselligkeit bietet. Im Seminar soll nach einer Einführung in die Programmatik sozialwissenschaftlicher Ethnographie, exemplarisch ein Forschungsprojekt diskutiert werden, das versucht, Bildungsqualitäten genderpädagogischer Angebote der Jugendarbeit auf die Spur zu kommen. Dafür steht Datenmaterial aus (m)einer ethnographischen Feldforschung (2013 - 2016) zur Verfügung. Genderpädagogik in der Jugendarbeit sieht es als ihre Aufgabe an, Jugendlichen Raum und Beziehung für die Auseinandersetzung mit sich veränderndenden Geschlechterverhältnissen zur Verfügung zu stellen. Damit ist eine anspruchvolle Programmatik für das pädagogische Geschehen verbunden. Ergebnisse aus der Forschung beleuchten die Praxis genderpädagogischer Angebote vor allem aus der Sicht von Mädchen_ und Jungen_: wie bringen Jugendliche dort selbst Geschlecht ins Spiel?.
In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft/bie/faq.html
Aktive Auseinandersetzung mit den vorgeschlagenen Texten und Materialien, Lust auf Interpretationsarbeit an empirischem Material, Teilnahme an interaktiven Übungen und Diskussionen.
Cloos, Peter; Köngeter, Stefan; Müller, Burkhard; Thole, Werner (2007): Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit. 1. Aufl. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss.; Rose, Lotte; Schulz, Marc (2007): Gender-Inszenierungen. Jugendliche im pädagogischen Alltag. Königstein/Taunus: Helmer (Unterschiede, 7); Hirschauer, Stefan (Hg.) (1997): Die Befremdung der eigenen Kultur. Zur ethnographischen Herausforderung soziologischer Empirie. Unter Mitarbeit von Klaus Amann. 1. Aufl. Frankfurt am Main: Suhrkamp
| Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
| Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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| Geschlechterforschung in der Lehre | |||||||
| Studieren ab 50 |
Vorbereitung einer Seminarsitzung anhand der jeweiligen Literatur unter Einbeziehung weiterer empirisch-wissenschaftlicher, literatischer oder filmischer Veranschaulichungen; Hausarbeit; Studienleistung: Sitzungsprotokoll oder Zusammenfassung eines Textes oder Verfassen eines Essays.