Der schwule kommunistische Schriftsteller Ronald M. Schernikau erhält in den letzten Jahren mehr Aufmerksamkeit als zur Zeit seines Lebens und in den ersten beiden Jahrzehnt nach sei-nem Tod. Um die Zeit der deutschen ‚Wiedervereinigung‘ und des Endes des Systemgegen-satzes, der seit dem Zweiten Weltkrieg die Weltpolitik geprägt hatte, erschien Schernikau als hoffnungslos unzeitgemäß: ein als Kind aus der DDR übergesiedelter BRD-Bürger, der in den 1980er Jahren in der DDR Literatur studierte und sich im Herbst 1989 gar in die DDR einbür-gern ließ. Seit Beginn der 2010er Jahren erfährt Schernikau, eingeleitet durch Matthias Frings Biographie von 2009, jedoch zunehmend Aufmerksamkeit.
Ziel des Seminars ist es, ins Werk Schernikaus einzuführen und es in seinen politischen und ästhetischen Kontexten zu beleuchten. Ausgehend von Schernikaus Essays und dem Erarbei-ten einer fragmentarischen Autorpoetik ordnet das Seminar den Schriftsteller in seinen zeithis-torischen und literaturhistorischen Kontext in BRD und DDR ein. Einen Horizont für das Seminar stellt vor dem Hintergrund der derzeitigen ‚Schernikau-Renaissance‘ die Frage nach der Aktualität des ‚letzten Kommunisten‘ und seiner Literatur dar.
Im Zentrum des Seminars stehen neben einer Auswahl der Essays die folgenden Texte: Klein-stadtnovelle (1980), Irene Binz. Befragung (postum 2010), die tage in l. (1989, in Auszügen), Die Schönheit (UA 1987), Legende (postum 1999, in Auszügen).
Bitte beschaffen Sie sich Schernikaus Kleinstadtnovelle und Irene Binz.
Einführende Literatur:
Matthias Frings: Der letzte Kommunist. Das traumhafte Leben des Ronald M. Schernikau, Ber-lin 2009.
Tjark Kunstreich: „Kommunismus vom Abschied: Ronald M. Schernikau“, in: ders.: Nach dem Westen, Berlin 2003, S. 105–133.
Helmut Peitsch und Helen Thein (Hgg.): Lieben, was es nicht gibt. Literatur, Pop und Politik bei Ronald M. Schernikau, Berlin 2017 (= lfb texte 4).
Primärliteratur:
Ronald M. Schernikau: Legende, Dresden 1999.
–: die tage in l. darüber, daß die ddr und die brd sich niemals verständigen können, geschweige mittels ihrer literatur, Hamburg 2001 [1989].
–: Kleinstadtnovelle, Hamburg 2002 [1980].
–: Königin im Dreck. Texte zur Zeit, hg. von Thomas Keck, Berlin 2009.
–: Irene Binz. Befragung, hg. von Thomas Keck, Berlin 2010.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Di | 10-12 | X-E0-226 | 01.04.2019-12.07.2019 |
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Lehrveranstaltung 2 | Studienleistung
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Konkretisierung der Anforderungen | |
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Keine Konkretisierungen vorhanden |
Lernraum | |
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