361028 Theologische Hermeneutik (insbesondere des Alten und Neuen Testaments) (S) (SoSe 2006)

Inhalt, Kommentar

Kann man die Bibel heute noch verstehen? Sind die in der Bibel überlieferten Texte nicht unzeitgemäß und irrelevant, darüber hinaus widersprüchlich und unglaubwürdig? Versucht man die Anfragen und Einwände gegenüber der Bibel systematisch zu erfassen, zeigt sich Unverständnis auf unterschiedlichen Ebenen:
1. Auf der Ebene der Texte werden sachliche und logische Widersprüche festgestellt. (Leitfrage: Ist die Bibel korrekt?)
2. Im Blick auf den historischen Aussagegehalt bestehen Zweifel an der Faktizität des Berichteten auf der Ebene der Korrespondenzwahrheit. (Leitfrage: Ist die Bibel plausibel?)
3. Schließlich ist für die meisten Schüler/innen die Gegenwartsrelevanz der Bibel sei es als persönliche Lebensorientierung, sei es als kulturprägende Kraft nicht einsehbar. (Leitfrage: Ist die Bibel sinnvoll und relevant?)
Diese Anfragen gegenüber der Bibel sollten jedoch nicht nur beklagt werden. Gerade in ihrer Umstrittenheit und Widerständigkeit eignet sich die Bibel wie kaum ein anderer Gegenstand dazu, "hermeneutische Kompetenz" zu vermitteln. Zumindest dann, wenn man "hermeneutische Kompetenz" nicht bloß als die Fähigkeit zur Anwendung bestimmter Auslegungsmethoden auffasst, sondern eher als die Fähigkeit, kritische Fragen an fremde Gegenstände zu stellen und sich von ihnen selbst in Frage stellen zu lassen. Gerade Missverständnisse und Unverständnis können somit zu einem Auslöser eines hermeneutischen Prozesses werden, dessen Ziel nicht darin besteht, den Textsinn zu entschlüsseln, sondern lebensweltliches Verstehen in vertiefter Weise zu ermöglichen.
Hermeneutik, die Lehre des Verstehens, wird hierbei nicht nur als Auslegungstechnik sondern als eine seit Gadamer wiederentdeckte umfassende Verstehenskunst aufgefasst, die den Verstehenden im phänomenologischen Prozess des Erkennens immer schon mit einbezieht. Waren die Verstehensbemühungen der Bibel schon geschichtlich ein Initial innerhalb der Entwicklung der wissenschaftlichen Disziplin der Hermeneutik, so kann auch das Unverständnis gegenüber der Bibel zum Ausgangspunkt werden, das Verstehen in vertiefter Weise zu lernen.
Im Seminar soll anhand der Lektüre ausgewählter Texte aus der Geschichte der theologischen Hermeneutik die Entwicklung der Disziplin nachgezeichnet werden.

Literaturangaben

Literatur zur Einführung:
M. JUNG, Hermeneutik zur Einführung. Hamburg 2002.
P. MÜLLER u.a., Verstehen lernen. Ein Arbeitsbuch zur Hermeneutik, Stuttgart 2005.
O. WISCHMEYER, Hermeneutik des Neuen Testaments. Ein Lehrbuch, Tübingen/ Basel 2004.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mo 10-12 L 3 - 108 10.04.-10.07.2006 Die Veranstaltung findet in Raum L 3 - 108 statt!!!

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Fachzuordnungen

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Ev. Religionslehre (SP) / Lehramt Primarstufe A; C1 Wahlpflicht HS
Ev. Religionslehre (wU) / Diplom Nebenfach A; C1 Wahlpflicht GS und HS
Ev. Religionslehre (wU) / Lehramt Primarstufe A1; A2 Wahlpflicht HS
Evangelische Theologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach NT II/1a; NT II/2a   3  
Evangelische Theologie / Bachelor (Einschreibung bis SoSe 2011) Kern- und Nebenfach AT Ic; NT Ic   3  
Evangelische Theologie / Magister Nebenfach A; C1 Wahlpflicht GS und HS
Evangelische Theologie / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) NT II/1a; NT II/2a   3  
Evangelische Theologie / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) AT Ic; NT Ic   3  
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe I A; C1 Wahlpflicht HS
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II B; A; D1    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
registrierte Anzahl: 28
Dies ist die Anzahl der Studierenden, die die Veranstaltung im Stundenplan gespeichert haben. In Klammern die Anzahl der über Gastaccounts angemeldeten Benutzer*innen.
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2006_361028@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_291926@ekvv.uni-bielefeld.de
Reichweite:
3 Studierende direkt per E-Mail erreichbar
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 8. März 2006 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 8. März 2006 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Theologie und Diakoniewissenschaft
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ID
291926