Das Thema Zwangsverheiratung ist im letzten Jahr durch das Thema Frühehe von geflüchteten Menschen wieder mehr in den Blickpunkt geraten. Unabhängig davon sind sich Experten einig, dass Zwangsehen in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern der EU sehr viel häufiger vorkommen, als bisher angenommen. Allerdings liegen derzeit keine repräsentativen Zahlen zur Häufigkeit von Zwangsverheiratungen vor. Zu vermuten ist jedoch, dass die Dunkelziffer hoch ist.
Auch in Deutschland werden junge Frauen und auch Männer zwangsverheiratet. Insbesondere Mädchen und Frauen werden in ihrer Selbstbestimmung auch bezogen auf andere Themen durch die Familie oder Community stark eingeschränkt. Auch wenn eine Zwangsverheiratung nach deutschem Strafrecht einen eigenen Straftatbestand darstellt, ist es für die Betroffenen oft sehr schwer, sich gegen eine Zwangsverheiratung zu wehren oder die Familie zu verlassen.
Die psychischen Folgen sind oft gravierend und reichen je nachdem welche weiteren familiären Konflikte und/oder Gewaltsituationen vorliegen, von Stresserleben über verschiedene Ausprägungen psychischer Störungen mit Krankheitswert bis hin zu Suizidalität.
Im Seminar soll es darum gehen, sich dem komplexen Thema Zwangsverheiratung unter besonderer Berücksichtigung der Betroffenenperspektive inklusive gender- und (familien-) kulturspezifischer Aspekte zu nähern: Diagnostik, Ursachen und unterschiedliche Beratungsansätze und Beratungszugänge wie z.B. Onlineberatung und Präventionsmöglichkeiten werden vorgestellt und diskutiert.
Erfahrungen aus der frauen- und mädchenspezifischen Beratung und Therapie mit Betroffenen werden in das Seminar mit einfließen und so einen großen Praxisbezug und Einblick in die präventive und beraterische Arbeit bieten.
Bei dem Seminar handelt es sich um ein Frauenseminar im Block. Es können nur weibliche Studierenden teilnehmen. Plätze werden bevorzugt an Psychologiestudentinnen vergeben, Studentinnen anderer Fachrichtungen können auch gerne teilnehmen.
Begrenzte Teilnehmerzahl: 14
Platzvergabe erfolgt bei der Vorbesprechung. Teilnahme an der Vorbesprechung ist daher verpflichtend, um an dem Seminar teilnehmen zu können.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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one-time | Mi | 17-19 | X-E0-002 | 10.05.2017 | |
one-time | Fr | 14-18:30 | In den Räumlichkeiten der Veranstalterin | 09.06.2017 | |
one-time | Sa | 10-18 | In den Räumlichkeiten der Veranstalterin | 10.06.2017 | |
one-time | So | 10-18 | In den Räumlichkeiten der Veranstalterin | 11.06.2017 |
Module | Course | Requirements | |
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27-Psy-IndErg Weitere Felder der Psychologie | Veranstaltung A | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Geschlechterforschung in der Lehre |
Etwaige Studienleistungen (Referate, aktive Teilnahme, ...) werden in der Vorbesprechung geklärt. Es können 3LP erworben werden.