Die Struktur der Akademie PROJEKTION ist folgende:
Es werden 7 unterschiedliche Werkstätten angeboten (siehe J). Die Teilnehmenden müssen sich für eine dieser Werkstätten entscheiden und in diesen dann auch für die Dauer der Akademie bleiben. Nach dem ersten Tag ist ein Wechsel möglich, wenn die angedachten Vorstellungen nicht erfüllt wurden.
Es ist Prinzip der Akademie, dass es Synergien zwischen den Werkstätten gibt, dass die Jugendlichen auch in diejenigen Werkstätten hineinschauen, die ‚nebenan’ arbeiten. Wenn sich die inhaltlichen Erarbeitungen des Themas PROJECTION auf natürliche Art und Weise verbinden und gemeinsame Aktionen entstehen, ist das durchaus gewünscht.
Abends gibt es Programme für alle Werkstattteilnehmer (z.B. Darbietungen der Teamer, Performances, Vorführen von zum Thema passenden Filmen, Informationen zu Künstlern, die an ähnlichen Thematiken wie PROJECTION – z.B. Fischli und Weiß ‚Der Lauf der Dinge’ – arbeiten.
DIE PALETTE DER WERKSTÄTTEN, IN DENEN ZUM THEMA GEARBEITET WIRD
HÖRSPIEL
Leitung: Paul John, Bielefeld/D
Die Dramaturgie für ein Hörspiel oder eine Klangszene folgt besonderen Regeln, die wir im Rahmen unserer Werkstatt erarbeiten wollen. Es gilt unter den vielen Möglichkeiten eine Methode auszuwählen, der wir im Rahmen unserer Werkstatt folgen können. Die auditive Umgebung des Scheersbergs wird uns für unser Hörspiel einen spannenden und vielfältigen Rahmen zum Thema 'Zero' liefern. Der Ausprägung des Hörerlebnisses sind keine Grenzen gesetzt, und die Kunst besteht darin, mit denjenigen Impulsen zu arbeiten, die vor Ort gegeben sind.
Die Arbeit am Hörspiel ist Gruppenarbeit. Es entstehen also nicht einzelne Werke, sondern eine Gesamtgestaltung, die am Schluss der Akademie allen Teilnehmenden präsentiert wird.
Oft steht am Anfang eines Audioprojekts nur eine vage Idee und am Ende können wir ein fertiges Produkt anhören.
Besondere Vorkenntnisse, auch technischer Art, sind nicht erforderlich. Lust und Freude am Gestalten sind leitend für unsere Arbeit.
KURZFILM
Leitung: Fabio Magnifico, Patrick Jung, Bielefeld/Köln/D
Unsere Auseinandersetzung mit PROJECTION orientiert sich nur am Rande an Vorbildern aus Film und Fernsehen. Es geht bei unserer Kurzfilmproduktion in erster Linie um unsere eigenen Vorstellungen und Geschichten im Zusammenhang mit dem Thema, solche, die wir schon immer erzählen wollten, aber bisher nie dazu gekommen sind. Die technischen und gestalterischen Mittel des Films, die wir in der Werkstatt erlernen und an denen wir uns orientieren, sollen dazu dienen, unsere Vorstellungen in einem oder zwei Kurzfilmprojekten zu realisieren. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Aber Lust zum filmischen Gestalten müsst Ihr mitbringen.
ZEICHNEN UND MALEN
Leitung: Prof. Malgorzata Bielecka, Daria Maron-Ptak, Kielce/Pl
Im Zeichnen und Malen geht es um die Verbindung von Wahrnehmung und Vorstellung. Wir projizieren eine Vorstellung auf einen Bildträger, und das Werk entsteht im Wesentlichen durch innere und äußere Kommunikation.
Wir beginnen mit dem Naturstudium (Kreide, Kohle, Pastell) und beurteilen dann die zeichnerischen Vorlagen mit malerischen Mitteln im Atelier weiter.
In einem nächsten Schritt erleben wir, wie andere Künstler mit ihren Wahrnehmungen und Vorstellungen umgegangen sind und wie sich diese Prozesse in ihren Werken darbieten. Am Schluss der Werkstatt steht die Ausstellung einer Auswahl während der Akademie entstandener Werke.
Bitte Arbeitskleidung (Kittel, Overall …) mitbringen, außerdem Lappen, Zeichen- und Malmaterial, das vorhanden ist, Fotoapparat, Scheren, Cutter, Klebestifte; eigene Arbeiten oder, wenn vorhanden, Abbildungen davon.
MUSIK, BEWEGUNG, TANZ
Leitung: Esther Pürgstaller, Brixen/Bressanone/It
Neben der Förderung der Experimentierfreudigkeit und Kreativität durch und über die Arbeit mit Musik
und Bewegung/Tanz steht die künstlerische Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit auf dem Programm
dieser Werkstatt.
Ausgehend vom Kernthema werden die Teilnehmer dazu eingeladen sich mit dem Thema PROJECTION auseinanderzusetzen und das mittels Körperübungen auszudrücken. Im Wechselspiel mit Instrumenten, der Stimme und Geräuschen wird das Thema dann weiter erforscht: Der Klang, der Ton, die Bewegung gerät zur Schnittstelle für projektives Arbeiten.
Der Körper, das Instrument, die Stimme sind dann die Orte kritischer Reflexion.
Musik wird choreographiert und Tanz komponiert.
Die Teilnehmer lernen den Körper, Alltagsmaterialien, die Stimme sowie Instrumente als Mittel zum
Ausdruck, zur künstlerischen Neuentdeckung und kreativen Auseinandersetzung kennen. Es wird
experimentiert, improvisiert, dargestellt, gesungen, getanzt, gesprochen, gespielt, bewegt.
Prozessorientiert entstehen Einzel- Paar- oder Gruppengestaltungen – work in progress.
Vorkenntnisse auf einem Instrument oder in Bewegung sind für diesen Workshop von Vorteil, jedoch
nicht notwendig. An leichte Kleidung und Hallenschuhe/socken denken. Vorhandene Instrumente bitte mitnehmen (kommt nicht auf Perfektion an)! Hilfreich sind auch Texte, Lieder, Noten, Bilder, Gedichte, die euch zu diesem Thema inspirieren.
BEWEGUNG-AKTION-DRAMA
Leitung: Folke Witten-Nierade, Steinbergkirche/D
Idealistisch und hoffnungsvoll ist der Übergang von einem alten Zustand in einen neuen. Wir projizieren unsere Wünsche und Vorstellungen in den Raum und spiegeln gesellschaftliche Wirklichkeiten. Aktuell gilt das für Millionen von Flüchtlingen, die aus Kriegsgebieten fliehen; Gewalt, Terror und Chaos hinter sich lassen, aber auch Heimat und kulturelle Identität. Dem gegenüber steht das Leben in der Wohlstandszone zwischen IKEA (befristeten) Möbeln und Elektroschrott, temporären bis prekären Arbeitsverhältnissen- und Konsumterror.
Wo sind die Aus- und Übergänge? Wie lässt sich das Alte transformieren ?
Wo ist die Zeit und der Raum, andere Hinsichten auf Realität aufzustellen und wie könnten diese aussehen ?
Von konkreten Spielszenen über abstrakte und absurde Formen des szenischen Spieles zu einer Bildsprache entsteht ein dramatisches Kaleidoskop.
Die Werkstatt beinhaltet Körper und stimmliches Training, Improvisation, Szenen- und Rollenarbeit.
Folke Witten-Nierade ist Mitglied der Künstlergruppe theatervision2.0- https://theatervision.wordpress.com/
DRUCKGRAFIK
Leitung: Prof. Andreas Wendt, Roland Meinel, Leipzig/D
In der Druckgrafik-Werkstatt werden wir mit unterschiedlichen Druckverfahren experimentieren, um in Kontakt zur ‚schwarzen Kunst‘ zu kommen. Es erfolgen dann einige kleine ‚Exkursionen‘ in die Kunstgeschichte. Wir zeigen Euch, wie sich die reproduktiven Künste im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben und wie wir diese heute für uns verwenden können. Dann werden wir uns mit unserem Rahmenthema PROJECTION auseinandersetzen und überlegen, wie wir mit druckgrafischen Mitteln daran arbeiten können. Schließlich entwickeln wir kleine Geschichten dazu,
gedacht für neugierige Betrachter ….
Achtung: Bitte Arbeitskleidung, Zeichen- und Malmaterial sowie Wischlappen und alte Handtücher mitbringen!
EXPERIMENTELLE FOTOGRAFIE
Leitung: Monika Maslon, Prof. Stefan Paruch, Warszawa/Pl
Wir werden bei der Idee des Bildes anfangen und die einfachsten, ursprünglichsten fotografischen Techniken verwenden, darüber nachdenken, was das Wesen der Fotografie ausmacht. Fotografie ermöglicht das Herstellen von Texturen, Rhythmen, Farben; sie kann das Gefühl von Stille ebenso vermitteln wie das Erkunden von Wirkungen und Zusammenhängen. Das fotografische Medium zeigt die Zusammenhänge zwischen Mikro- und Makrokosmos und erzählt uns von den Geheimnissen der menschlichen Psyche. Wir beginnen mit dem Licht, das die Dunkelheit erhellt. Auf der einen Seite werden wir mit mit dem analogen Schwarzweissprozess umgehen, auf der anderen Seite kommen die Möglichkeiten der digitalen Fotografie hinzu. Das Experiment steht im Mittelpunkt. Alles ist möglich, Utopien sind erwünscht. Das gut ausgestattene Fotolabor des Scheersbergs wird uns seine große Hilfe sein.
Bitte bringt eure Kamera-Ausrüstungen (analog und digital) mit, außerdem Arbeitszeug, Lappen (alte Handtücher sind ideal), Negativtaschen, Skizzenblöcke, Schreib- und Zeichenmaterial, Scheren, Cutter und Klebestifte. Vorkenntnisse müßt Ihr nicht haben, wir werden Euch alles zeigen …
INSTALLATION, LAND ART, PERFORMANCE
Leitung: Prof. Wieslaw Karolak, Lodz/Pl
Installationen sind keine Plastiken oder Skulpturen, sondern speziell gestaltete ästhetische Ensembles, die meist metaphorische Aussagen beinhalten. Dazu wird auf zahlreiche Beispiele eingegangen, und in Form von elementaren Übungen entsteht langsam die Struktur der Installation
Performance ist die Kunst der Konfrontation und der Umwertungen.
Die Performance Art ist kein traditionelles Werk, sondern selbst die Aktion, das authentische Verhalten des Künstlers in einer konkreten gesellschaftlichen und politischen Situation.
Performance art bezieht sich, mehr als jedes andere Teilgebiet der Kunst, auf das gesellschaftliche Leben, die gesellschaftlichen Konventionen, die alltäglichen Aktivitäten und Prozesse.
In und mit der Natur zu bauen (Land Art), die Bewegung unserer Körper zu nutzen, das spielt eine bedeutende Rolle in dieser Werkstatt. Dabei bezieht sich die Arbeit auch auf die Uminterpretation und Verwandlung des Alltäglichen und Profanen, hier insbesondere als Focus auf unser Thema PROJECTION.
Zu diese Werkstatt braucht man keine besondere Vorbereitung, nur ein offenes Bewusstsein, Lust, Experimentiergeist sowie aktive Hände und Füße. Bitte denkt an geeignete Kleidung für 'draußen'!
Am Schluss der Akademie gibt es eine Präsentation der Arbeitsergebnisse. In einer sukzessiven Begehung der Ausstellungs- und Arbeitsräume können sich alle Teilnehmenden ein Bild davon verschaffen, was und wie zum Thema gearbeitet wurde.
Teilnehmende und Teamer berichten über das, was entstanden ist und beantworten Fragen aus dem Plenum.
DAS PRINZIP WERKSTATT
Im Unterschied zu anderen Disziplinen ist das Prinzip der Integration von Wahrnehmen, Denken und Handeln, von Theorie und Praxis im künstlerischen Bereich schon immer bestimmend gewesen. Viele der heute aktuellen didaktischen Reformkonzepte beruhen auf Modellen, die im Zusammenhang mit Kunst, Musik und Theater entwickelt wurden.
Die Prinzipien der Handlungs- und Projektorientierung sind hier ebenso zu nennen wie die insgesamt wirksame integrative Funktion des ästhetischen Unterrichtes, der Wissens- und Erlebnisbereiche aus verschiedenen Gebieten in ästhetischer Praxis und Theorie zusammenfügt.
Das Prinzip Werkstatt meint zweierlei, zum einen den für bestimmte Arbeitsprozesse geeigneten Raum, zum anderen eine Methode, die angibt, wie diese Prozesse ablaufen.
Wiederholung, Informationsvorgabe bzw. Informationserarbeitung, Anwendung bzw. Beispiele und Freie Arbeit bauen aufeinander auf und sind miteinander verzahnt.
Besonders für die letzte Phase gilt:
- persönliche Arbeitsstile und Vorgehensweisen haben breiten Raum,
- die Schülerinnen und Schüler können sich weitgehend selbst organisieren,
- die Leitenden haben mehr die Rolle beratender, mitarbeitender Experten als die von Lehrern,
- gemeinsame Aktivitäten der Gruppe fördern das Lernen.
Sobald in Werkstätten gearbeitet wird, taucht die Frage nach den Verbindungen zu anderen, benachbarten Bereichen von selbst auf. Das Netzwerk an Informationen vervollständigt sich sukzessive, nicht nur durch Impulse von außen, sondern auch durch die selbstorganisierende Eigeninitiative.
Die Akademie enthält viele Elemente, die für das Prinzip Werkstatt tragend sind, und sie verdient es, hier in diesem Kontext genannt zu werden.
ZEITPLAN
Beginn der Akademie: MO 12.12.16 Anreise - Ende: SO 18.12.16 Abreise
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Mo | Internationale Bildungsstätte Jugendhof Scheersberg | 12.-18.12.2016 |
Module | Course | Requirements | |
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23-MeWi-HM5 Praxis-Umgang mit Medien | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung IV | Study requirement
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Student information | |
25-BE9 Didaktische Modelle und Lernräume | E2: Lernräume | Study requirement
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Student information |
25-BiWi9 Bildung, Erziehung und Unterricht (HRSGe) | E2: Wahlpflicht a) Heterogenität und individuelle Förderung, b) Leistungsbewertung in der Schule oder c) Lernräume | Study requirement
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Student information |
- | Ungraded examination | Student information | |
25-MeWi-HM6 (Neue) Medien und Lernen | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 6; Hauptmodul 7 | Wahlpflicht | 3 |