Die Lektüre von Texten innerhalb der narrativen Fiktion selbst ist ein etablierter literarischer Topos, der im Verlauf der Literaturgeschichte in unterschiedlichsten formalen Ausgestaltungen und inhaltlichen Kontexten immer wieder Verwendung findet. Der "Text im Text" dient dabei durchaus nicht nur als intertextuelle Referenz, sondern kann ebenso zur Charakterisierung und Ausgestaltung einzelner Figuren zum Einsatz kommen. Innerhalb der spanischsprachigen Literatur finden sich unter den Protagonisten zahlreiche begeisterte Leser – dies unter ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und durchaus nicht immer zu ihrem Besten… Nur zu oft werden gerade sie zu „Opfern des Buches“ in einem ganz konkreten Sinn.
Die Beziehung zwischen dem Akt der Lektüre, den beteiligten Protagonisten (ob realer Leser oder fiktive Figur) und der literarischen Fiktion selbst lässt sich darüber hinaus jedoch auch weitaus grundsätzlicher denken. Ein konstitutives Merkmal moderner Literatur ist der spielerische und selbstreflexive Umgang mit Prozessen des Lesens ebenso wie des Erzählens, der in einer Vielzahl literarischer Erzähltechniken und –strategien seinen Ausdruck gefunden hat. Mit ihrer Hilfe können nicht nur die literarischen Figuren zu Opfern ihrer eigenen rein textuellen Existenz gemacht werden – auch der reale Leser selbst wird mitunter im Strudel textueller Verfahren mitgerissen und in seiner eigenen Existenz zumindest verunsichert.
Ziel des Seminars ist es, diesen unterschiedlichen Ausprägungen von Lektüreerfahrung und den mit ihnen verbundenen literaturtheoretischen und kulturwissenschaftlichen Reflexionen anhand der Analyse konkreter Texte (von Cervantes „Don Quijote“, Claríns „La Regenta“ und Unamunos „Niebla“ bis hin zu Texten von Cortázar, Borges und Piglia) nachzugehen.
Da die Veranstaltung auch für den BA Literaturwissenschaft geöffnet ist, werden wir die Texte (auch) in der deutschen Übersetzung lesen. Wünschenswert sind dennoch zumindest Grundkenntnisse der spanischen Sprache.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum |
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Modul | Veranstaltung | Leistungen | |
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23-LIT-LitBM1 Basismodul 1: Literatur- und Kulturgeschichte | Angeleitetes Selbststudium | Studieninformation | |
Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation | |
Literaturgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitP1 Literaturgeschichte in vergleichender Perspektive | Europäische Literaturgeschichte: Werke und Gattungen | Studienleistung
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Studieninformation |
Literaturgeschichtsschreibung: Epochen, Kanon und Tradition | Studienleistung
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Studieninformation | |
Rezeptionsgeschichte | Studienleistung
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Studieninformation | |
Seminar mit Lektüreschwerpunkt | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-LIT-LitP2 Vergleichende Literaturwissenschaft | Intertextualität und Übersetzung | Studienleistung
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Studieninformation |
Komparatistik | Studienleistung
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Studieninformation | |
Literatur, Künste, Medien | Studienleistung
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Studieninformation | |
Seminar mit Lektüreschwerpunkt | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation | |
23-ROM-B3-S Profilmodul Literaturwissenschaft Spanisch | Autor/innen - Werke - Gattungen | Studienleistung
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Studieninformation |
Literatur im kulturellen Kontext | Studienleistung
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Studieninformation | |
- | benotete Prüfungsleistung | Studieninformation |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Voraussetzung zur Vergabe von Leistungspunkten ist eine regelmäßige und aktive Teilnahme, zu der auch die Übernahme eines Referates oder eines Protokolls gehört. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Hausarbeit (modulbezogene benotete Einzelleistung) zu schreiben.