In den Ländern des globalen Südens sind die Bedingungen, die im Norden zur Entstehung moderner Sozialpolitik geführt haben, wie formelle Arbeitsmärkte und eine Arbeiterklasse, ein moderner Nationalstaat und die politisch-sozialen Weltanschauungen und Bewegungen des 19. Jahrhunderts, kaum anzutreffen. Was bedeutet das für Sozialpolitik im Süden? Das Seminar fragt, ob und wann „social policy in development contexts“ seit den 1940ern entstanden ist, untersucht ihre Formen und erklärt ihre Entstehung. Dazu vergleicht es die vier große Wachstumsökonomien, Brasilien, China, Indien und Südafrika, u.a. weil in diesen Ländern zuletzt hohes Wirtschaftswachstum bei extremer Ungleichheit vorlag und sie beim Ausbau staatlicher sozialer Sicherung seit den 1990ern eine Vorreiterrolle spielen.
Grundlegende Kenntnisse der sozialwissenschaftlichen Literatur zum Wohlfahrtsstaat sind hilfreiche aber nicht zwingende Voraussetzung. Die Seminarlektüre ist zum großen Teil in englischer Sprache. Begrüßenswert ist ein Interesse an konzeptuellen und kausalen sozialwissenschaftlichen Fragen sowie eine rudimentäre Kenntnis qualitativer wie quantitativer Methoden.
Midgley, James (Ed.). (2013). Social protection, economic growth and social change. Cheltenham [u.a.]: Elgar.
Rodgers, Gerry (Ed.). (2013). Aligning economic and social goals in emerging economies. New Delhi: Acad. Foundation.
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