220097 Die vielen Bilder vom Mittelalter – "Altdeutsche" Malerei (S) (SoSe 2016)

Inhalt, Kommentar

In der an seinen Freund Willibald Pirckheimer gerichteten Widmung des Traktats Unterweisung in der Messung verglich Albrecht Dürer die Künstlerausbildung in "Deutzschen landen" wenig schmeichelhaft mit einem wild wuchernden Baum: Statt Proportion und Perspektive, lehre und lerne man "alleyn auß einem täglichen brauch."
Noch heute steht die deutsche Malerei vor Dürer in der allgemeinen Wahrnehmung im Ruf, im Gegensatz zur italienischen, niederländischen und französischen Malerei des Spätmittelalters kaum eigene progressive Akzente gesetzt zu haben. Doch wie sehr verstellt die allzu lang nationalistisch aufgeladene Konzeption einer "altdeutschen" Kunst noch immer den Blick auf die erstaunlichen Früchte, die dieser "unbeschnytene bawm" hervorbrachte?
Ziel des Seminars ist die Erarbeitung eines Musée imaginaire der wichtigsten künstlerischen Zentren deutschsprachiger Gebiete (Oberrhein, Köln, Franken, Österreich) mit einem besonderen Augenmerk auf die spätmittelalterliche Malerei Westfalens. Ausgangspunkt sind dabei zunächst die Objekte, von denen aus Fragen nach der Funktion, Ikonographie und künstlerischen Urheberschaft entwickelt werden. Zu diskutieren ist außerdem das Nebeneinander ausgesprochen permeabler Grenzen bei gleichzeitiger regionaler Traditionswahrung – ein Widerspruch, der auch mit Blick auf aktuelle Forschungsansätze, etwa zur Künstlersozialgeschichte oder der in Frankreich propagierten kritischen "histoire culturelle", gelöst werden mag.

Literaturangaben

Till-Holger BORCHERT (Hg.), Van Eyck bis Dürer, Altniederländische Meister und die Malerei in Mitteleuropa, Brügge 2010.
Jean-Marie GUILLOUËT, Les transferts artistiques: Un outil opératoire pour l‘historie de l‘art médiéval?, in: Histoire de l‘art. Interactions et transferts artistiques, (2009), 64, S. 17–26.
Stephan KEMPERDICK, Deutsche und Böhmische Gemälde, 1230–1430, Kritischer Bestandskatalog, Berlin 2010.
Klaus KÖSTERS, Verborgene Schätze : mittelalterliche Kunst in Westfalen, Kulturlandschaft Westfalen, Münster 2000.
Ausst. Kat., Westfälische Maler der Spätgotik 1440–1490 (Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Westfalen, 20. Juni–30. September 1952), hrsg. v. Landesmuseum für Kunst und KULTURGESCHICHTE, Münster 1952.
Wilhelm LÜBKE, Die mittelalterliche Kunst in Westfalen nebst einem Atlas lithographierter Tafeln nach den vorhandenen Denkmälern dargestellt, Leipzig 1853.
Götz J. PFEIFFER, Die Malerei am Niederrhein und in Westfalen um 1400 : der Meister des Berswordt-Retabels und der Stilwandel der Zeit, Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, Petersberg 2009.
Alfred STANGE, Deutsche Malerei der Gotik, 11 Bde., Berlin (u.a.) 1934–1961.
Robert SUCKALE, Die Erneuerung der Malkunst vor Dürer, 2 Bde., Petersberg 2009.

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  

Zeige vergangene Termine >>

Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
22-3.1 Hauptmodul Vormoderne
3.1.3
Seminar Vormoderne Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
22-3.8 Wahlfreies Hauptmodul
3.8.3
Seminar Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
25-FS-GM Grundlagenmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015)    
Geschichtswissenschaft (Gym/Ge) / Master of Education (Einschreibung bis SoSe 2014) 3.1.3   8  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Lernraum (E-Learning)
Lernraum (E-Learning)
Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
Adresse:
SS2016_220097@ekvv.uni-bielefeld.de
Lehrende, ihre Sekretariate sowie für die Pflege der Veranstaltungsdaten zuständige Personen können über diese Adresse E-Mails an die Veranstaltungsteilnehmer*innen verschicken. WICHTIG: Sie müssen verschickte E-Mails jeweils freischalten. Warten Sie die Freischaltungs-E-Mail ab und folgen Sie den darin enthaltenen Hinweisen.
Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_70971033@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
Weitere Hinweise zu den E-Mailverteilern
E-Mailarchiv
Anzahl der Archiveinträge: 0
E-Mailarchiv öffnen
Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 15. Januar 2016 
Letzte Änderung Zeiten:
Mittwoch, 17. Februar 2016 
Letzte Änderung Räume:
Mittwoch, 17. Februar 2016 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie / Abteilung Geschichtswissenschaft
Fragen oder Korrekturen?
Fragen oder Korrekturwünsche zu dieser Veranstaltung?
Planungshilfen
Terminüberschneidungen für diese Veranstaltung
Link auf diese Veranstaltung
Wenn Sie diese Veranstaltungsseite verlinken wollen, so können Sie einen der folgenden Links verwenden. Verwenden Sie nicht den Link, der Ihnen in Ihrem Webbrowser angezeigt wird!
Der folgende Link verwendet die Veranstaltungs-ID und ist immer eindeutig:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/vd?id=70971033
Seite zum Handy schicken
Klicken Sie hier, um den QR Code zu zeigen
Scannen Sie den QR-Code: QR-Code vergrößern
ID
70971033