250220 Sozialisationstheorien (S) (WiSe 2015/2016)

Inhalt, Kommentar

In dem Semiar zum Sozialisationsparadigma geht es nicht nur darum, Einzelbefunde zusammenzutragen, die Aufschluss über den Interaktionseffekt zwischen Umfeldbedingungen und Prozessen der Persönlichkeitsentwicklung geben. Viel weiter geht das Vorhaben, eine Theoriebasis in der Sozialisationsforschung zu erstellen, die interdisziplinär ist und damit Möglichkeiten erweitert, die vielen Einzelstränge der Diskussion über die Strukturen der Persönlichkeitsentwicklung zusammenzuführen. Damit geht es darum, mit einer zusammenführenden Theoriebildung die Besonderheiten des Sozialiationsprozesses zu beschreiben. Wir unterscheiden insgesamt drei Aufgabenbereiche, auf die eine Theoriebildung zielt:
1. Der Vermittlungsprozess, in dem gesellschaftliche Einflüsse in Interaktion mit der sich ausbildenden Persönlichkeit treten. Hier liegt das eigentliche Zentrum der Sozialisationsforschung: Der Interaktionsprozess zwischen dem handelnden Individuum und den umgebenden sozialen und materiellen Strukturen, die Prozesse der Individualentwicklung initiieren und Sozialisationsumwelten verändern.
2. Die Entstehung von Persönlichkeitsmerkmalen, die an Umfeldbedingungen angepasst sind und damit zu einer Reproduktion von Merkmalen führen, die in einem jeweiligen Sozialisationsarrangement als typisch angesehen werden. Dieser Aspekt fokussiert auf soziale Reproduktionsaspekte und ist für die Analyse von sozial ungleichen Teilhabechancen unverzichtbar. Damit wir eine Konzentration auf die Zusammenführung von Erkenntnissen angestrebt, die sowohl in der Sozial- und Entwicklungspsychologie (u.a. in der Agencyforschung) als auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung (Habitusforschung) inzwischen breit vorliegen. Ziel dieser Zusammenführung ist, eine Theorie der Sozialisation zu erstellen, die diese reproduktiven Effekte aufnehmen kann. Ansätze hierzu stellen in der AG die Vorarbeiten zu einer Theorie der Dispositionen bzw. einer dispositionalen Sozialisationstheorie dar.
3. Die Entstehung von untypischen Persönlichkeitsmerkmalen, die Reproduktions­prozesse unterbrechen, die also keine Anpassung an ein Sozialisationsarrangement bedeuten, sondern zu einer Reflexion von eigenen Entwicklungsprozessen führen, zur Steigerung von Autonomie- und Emanzipations­potenzialen. Dieser Aspekt schließt an eine lange Diskussionslinie in der Sozialisations­forschung an, mit der seit den 1960er Jahren Prozesse gefragt wird, welche individuellen und gesellschaftlichen Autonomiepotenziale durch Prozesse der Sozialisation eröffnen werden. Dieser Aspekt der Umkehrung von Effekten der bloßen sozialen Reproduktion ist für die Sozialisationsforschung zweifelsohne unverzichtbar. Zum einen, weil die Erweiterung von Handlungsspielräumen und die Reflexion der eigenen Entwicklung zu einem Strukturmerkmal der Persönlichkeitsbildung gehört (wiewohl als Strukturmerkmal nicht unbedingt immer sichtbares Merkmal). Zum anderen, weil damit der Fokus auf die Veränderung von gesellschaftlichen Ausgangsbedingungen gelegt wird, die wiederum als Funktion der Ausschöpfung von individuellen Autonomiepotenzialen verstanden werden können.

Lehrende

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-BE2_ver1 Erziehungswissenschaftliche Forschung in Theorie und Empirie E1: Theorien der Erziehungswissenschaft (Bildungs-, Erziehungs-, Sozialisations- und Gesellschaftstheorien) Studienleistung
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25-BiWi14 Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
25-BiWi14_a Fachliches Grundlagenmodul (GymGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
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25-BiWi2-G Fachliches Grundlagenmodul (Grundschule) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
25-BiWi2-HRGe Fachliches Grundlagenmodul (HRGe) E2: Bildung, Erziehung und Sozialisation Studienleistung
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- benotete Prüfungsleistung Studieninformation
25-FS-EM Einführungsmodul E2: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
E3: Einführende Veranstaltung aus den Fakultäten Studieninformation
30-MGS-3_ver1 Hauptmodul 2: Sozialisation und Bildung Seminar 1 Studienleistung
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Seminar 2 Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
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Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Frauenstudien (Einschreibung bis SoSe 2015) Schwerpunkt I; Schwerpunkt II; Schwerpunkt III    
Gender Studies / Master (Einschreibung bis SoSe 2013) Hauptmodul 1   3 (bei Einzelleistung 3 LP zusätzlich)  

Keine Konkretisierungen vorhanden
Kein E-Learningangebot vorhanden
eKVV Teilnahmemanagement:
Bei dieser Lehrveranstaltung wird das eKVV-Teilnahmemanagement genutzt.
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Teilnahmebegrenzung:
Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 80
Adresse:
WS2015_250220@ekvv.uni-bielefeld.de
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Falls die Belegnummer mehrfach im Semester verwendet wird können Sie die folgende alternative Verteileradresse nutzen, um die Teilnehmer*innen genau dieser Veranstaltung zu erreichen: VST_59660984@ekvv.uni-bielefeld.de
Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Freitag, 11. Dezember 2015 
Letzte Änderung Zeiten:
Donnerstag, 20. August 2015 
Letzte Änderung Räume:
Donnerstag, 20. August 2015 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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59660984