Was weiß die menschliche Vernunft von Gott? Wodurch kann sie ihn erkennen? Ist der Gottesgedanke ein notwendiger Gedanke der Vernunft und wie verhält sich die allgemeine Rationalität zur besonderen Einsicht, die sich im christlichen Glauben auf der Grundlage der Bibel erschließt? Wenn die Vernunft in theologischer Hinsicht nicht völlig blind ist und wenn der christliche Glaube nicht irrational ist, dann sind Glaube und Vernunft aufeinander angewiesen.
Um in die Erkenntnisproblematik des Gottesgedankens einzuführen werden im Seminar eine Reihe von klassischen Texten der Theologie- und Philosophiegeschichte interpretiert werden - von Augustin, Anselm von Canterbury und Thomas von Aquin über Luther und Calvin bis in die neuzeitliche und gegenwärtige Debatte.
Anforderungen und Voraussetzungen:
Für die Vorbereitung sind ca. drei Stunden pro Woche einzuplanen. Der Besuch eines systematisch-theologischen oder philosophischen Proseminars ist wünschenswert, als Teilnahmevoraussetzung aber nicht zwingend erforderlich.
Augustin, Confessiones. Bekenntnisse, zweisprachige Ausgabe von Joseph Bernhart (Insel-Taschenbuch Nr. 1002);
Anselm von Canterbury, Proslogion, lateinisch-deutsche Ausgabe von F. S. Schmitt, 3. Aufl. Stuttgart-Bad Cannstatt 1995;
Kann Gottes Nicht-Sein gedacht werden? Die Kontroverse zwischen Anselm von Canterbury und Gaunilo von Marmoutiers, lat.-dt., übers., erläutert u. hg. von B. Mojsisch (= excerpta classica, Bd. IV), 2. Aufl. Mainz 1999;
Wilfried Joest, Dogmatik, 2 Bde., 4. Aufl. Göttingen 1995 und 1996;
Joachim Zehner, Arbeitsbuch Systematische Theologie. Eine Methodenhilfe für Studium und Praxis, Gütersloh 1998.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Evangelische Theologie / Bachelor | (Einschreibung bis SoSe 2011) | Kern- und Nebenfach | ST Ib; ST II/1a; ST II/2a | 3 | |||
Evangelische Theologie / Master of Education | (Einschreibung bis SoSe 2014) | ST Ib; ST II/1a; ST II/2a | 3 | ||||
Ev.Religionslehre / Lehramt Sekundarstufe II | D1; D2 |