Der Science-Fiction-Film steht gewöhnlich für die Erfahrung von Alterität. Weil er mögliche Welten entwirft, begegnen wir hier dem Anderen als das uns Fremde, das dann angenommen, ausgeschlossen, bekriegt oder gar vernichtet werden kann. Davon erzählen die Narrative des Genres schon in den literarischen Vorläufern des 19. Jahrhunderts. Dieses Andere und Fremde wird, klassischer Weise, als Entwurf einer Gesellschaft gezeichnet, als Utopie im Sinne von Morus etwa oder seit dem 20. Jahrhundert vor allem als deren Schreckbild, als Dystopie. Der Blick in die Zukunft, der uns einst bestärken sollte in unserem Fortschrittsoptimismus, ist nun geeignet, Angst einzuflößen vor den Folgen eben jener Technik, die diesem Zustand erst ermöglicht hat.
Beispiele für beide Bereiche sind die Fantasien von künstlichen Menschen oder auch die Folgen atomarer Verstrahlungen oder sonstiger Nebenwirkungen zivilisatorischer Errungenschaften, die bis zur Auslöschung der Menschheit, weiterer Arten oder zum Untergang des Planeten reichen können. Beide Felder aber können auch für Narrative verwendet werden, die die Neugierde, den Forscherdrang des Menschen ausstellen und ihn bis in die letzten Weiten des Universums vordringen lassen.
Schließlich ist ein weiteres Hauptthema die Begegnung mit anderen Arten auf benachbarten Planeten oder in entfernten Galaxien. Nicht zufällig heißen diese Wesen im Englischen Alien, kurz Fremder. Doch in allen diesen thematischen Feldern der SF-Filme zeigt sich schnell, dass sie in der Regel mehr über das Hier und Jetzt, über kollektive Ängste und gescheiterte Fortschrittsmodelle erzählen, als über die Erfahrung des Anderen als Anderes. Die Zukunft scheint auch deshalb schon vergangen. Ob diese These korrekt ist, wie viel sie von ihrem Gegenstandsbereich abdeckt – und was sie übersieht –, untersuchen wir im Seminar von den ersten, noch stummen Filmen des Genres bis in die Gegenwart hinein.
Zur Einführung lohnt sich die Anschaffung von:
Filmgenres. Science-Fiction. Hg. von Thomas Koebner.
• Literatur wird über Stud-IP und Handapparat zur Verfügung gestellt.
• Literatur wird über Stud-IP und Handapparat zur Verfügung gestellt.
| Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
|---|---|---|---|---|---|
| weekly | Do | 12:00-14:00 | C2-144 | 09.04.-16.07.2015
not on: 5/14/15 / 6/4/15 / 6/25/15 |
| Module | Course | Requirements | |
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| 23-MeWi-HM1 Medien, Sprache und Kultur | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
| Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
| Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information | |
| Lehrveranstaltung IV | Study requirement
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Student information | |
| 30-MeWi-HM2 Medien und Gesellschaft | Lehrveranstaltung I | Graded examination
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Student information |
| Lehrveranstaltung II | Study requirement
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Student information | |
| Lehrveranstaltung III | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
| Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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| Medienwissenschaft, interdisziplinäre / Master | (Enrollment until SoSe 2014) | Hauptmodul 1; Hauptmodul 2 | Wahlpflicht | 3 | |||
| Studieren ab 50 |