300150 Gender Studies meets Community Studies. Leben und Arbeiten im ländlichen Raum (S) (SoSe 2016)

Dieses Seminar richtet sich an Studierende, die sich nicht nur theoretisch mit einer für die Geschlechterforschung zentralen Thematik beschäftigen wollen – der geschlechtlichen Arbeitsteilung und der Verschränkung von privatem und beruflichem Leben – sondern diese auch in einer kleinen Feldforschung erkunden wollen.
In einem ersten Schritt (1.-4. Sitzung) werden wir uns mit theoretischen Ansätzen beschäftigen, die die geschlechtliche Arbeitsteilung und die geschlechtstypisierende Zuweisung des Privaten und des Beruflichen in ihrer konstitutiven Bedeutung für bürgerlich-kapitalistische Gesellschaften thematisieren. Weiterhin soll es um aktuelle Transformationen des traditionellen Modells geschlechtlicher Arbeitsteilung gehen. Veränderte Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt sowie die Erwerbsarbeitszentrierung für Frauen und Männer, aber auch aktuelle Familienpolitiken, vielfältigere Familienkonstellationen und nicht zuletzt neue Vorstellungen von einem guten Leben haben die Frage nach der familialen Arbeitsteilung unter den Geschlechtern dynamisiert.
Nachdem die strukturellen Zusammenhänge erarbeitet wurden, soll es in einem zweiten Schritt (5.-6. Sitzung) um ein spezifisches Forschungsdesign gehen, mit dem wir die geschlechtliche Arbeitsteilung im Seminar untersuchen wollen – die Community Studies bzw. Gemeindestudien. In einem dritten Schritt werden alle Seminarteilnehmer_innen in einer Kleinstadt (Lübbecke) Interviews mit Expert_innen, Schlüsselpersonen oder Bewohner_innen durchführen, zu denen bereits Kontakte bestehen. Schließlich werden wir in zwei Blocktagen (15. und 18. Juli) eine gemeinsame Auswertung der erhobenen Materialien vornehmen. Auf der Grundlage dieser Materialien können Hausarbeiten verfasst werden.