300054 Migration und Ungleichheit in Europa (S) (SoSe 2016)

Dieses Seminar bietet eine Einführung in die sozialwissenschaftliche Analyse der im Zusammenhang mit Migrationsbewegungen innerhalb der Europäischen Union stehenden sozialen Ungleichheiten. Die Anpassung der Lebensstandards und der Abbau sozialer Unterschiede zwischen den Ländern und Regionen der EU, zählen zu den wichtigsten Zielen der Europäischen Union. Diese sollen vor allen Dingen durch grenzüberschreitende Flüsse von Kapital und Arbeitskräften erreicht werden. Gerade die EU-Osterweiterung, beginnend in 2004 und die finanzielle Krise um das Jahr 2008, offenbarten immense regionale Wohlstandsgefälle und Veränderungen der Zentrum-Peripherie-Relationen innerhalb der EU. Mittlerweile sinnbildlich für die Verschränkung von Ungleichheit und Migration innerhalb der EU sind „neue“ prekäre Gruppen geworden, wie etwa die „polnische Putzfrau“. In diesem Seminar diskutieren wir sowohl Verteilungsanalysen und Migrationsbewegungen innerhalb ausgewählter Länder der EU, wie auch Analysen der Lebenschancen aus einer „europäischen“ Perspektive, die Europa als transnationalen Referenzraum beobachten und konstruieren. Dieser Themenkomplex wird anhand der wohlfahrtsstaatlichen Versuche, wirtschaftliche Dynamiken mit sozialem Ausgleich zu verbinden, die unter dem Stichwort „Europäisches Sozialmodell“ bekannt geworden, empirisch veranschaulicht. Ergänzend werden mediale und sozialwissenschaftliche Repräsentationen dieser Prozesse besprochen und ihre Auswirkungen auf die Wahrnehmungen der Disparitäten und strukturellen Asymmetrien zwischen den einzelnen Regionen diskutiert.

Teilnahmevoraussetzungen, notwendige Vorkenntnisse

Dieses Seminar baut auf der Veranstaltung „Einführung in die Migrationsforschung“ auf.

Literaturangaben

Basisliteratur:
Berger, Peter A; Weiß, A. (eds.) (2008): Transnationalisierung Sozialer Ungleichheit. Wiesbaden: VS.