250344 Kolonialität der Natur. Planetare Gerechtigkeit, Umweltrassismus und imperiale Lebensweisen (S) (SoSe 2025)

Inhalt, Kommentar

Lange Zeit war der Anspruch auf Gerechtigkeit ein exklusives Privileg der Bürger*innen eines Nationalstaates. Gerechtigkeitsforderungen wurden national verhandelt und es galt als selbstverständlich, dass Verteilungsfragen berechtigterweise nur zwischen den Mitgliedern einer politischen Gemeinschaft aufgeworfen werden können.

Doch die Frage „was gerecht ist“ überschreitet heute den nationalstaatlichen Rahmen und stellt sich zunehmend auf globaler Ebene. FluchtMigration, postkoloniale Ausbeutungsverhältnisse und kapitalistische Naturzerstörung sind Ausdruck planetarer Ungleichheitsverhältnisse und fordern sowohl Politik, Gerechtigkeitstheorien als auch Pädagogik in neuer Weise heraus. In diesem Zusammenhang fällt auch die Einsicht, dass wir Gerechtigkeitspflichten nicht nur gegenüber Menschen, sondern auch bezüglich der nicht-menschlichen Lebewesen haben und die Natur selbst als Rechtssubjekt anerkannt werden muss, wenn wir das planetare Ökosystem wirksam schützen wollen.

Vor allem im globalen Süden raubt die Klimakrise immer mehr Menschen die Lebensgrundlage und zwingt sie dazu, vor Dürre, Ernteausfälle und Überschwemmungen zu fliehen. Aber auch in den westlichen Ländern sind Schwarze, Indigene und People of Color vom Klimawandel und von Umweltverschmutzung besonders betroffen. Überproportional oft leben sie in der Nähe von schädlichen Industrien, Mülldeponien, Durchfahrtsstraßen mit hoher Feinstaubbelastung und auf belasteten Böden und in Ballungsräumen, wo sich die Hitze besonders stark staut.

Die Destabilisierung des Planeten ist eng mit der europäischen, Kolonialgeschichte, einer imperialen Produktions- und Lebensweise und dem globalen Kapitalismus verbunden, dessen Funktionslogik darauf beruht, Menschen, nicht-menschliche Lebewesen und die Natur maximal auszubeuten. Der klimakoloniale Charakter des kapitalistischen Systems zeigt sich gegenwärtig nicht zuletzt darin, dass es wieder einmal die Menschen und die Länder des globalen Südens sind, die mit ihren Rohstoffen, ihren Körpern und ihrer Würde die Zeche für „grünes Wachstum“ und die „Elektrowende“ des Westens zahlen sollen. Die Klimakrise ist dabei weit mehr als eine Umweltkrise. Sie ist eine globale Gerechtigkeitskrise und eine Krise des gesamten planetarischen Ökosystems.

Ziel des Seminars ist es, den engen Zusammenhang von Kapitalismus, imperialer Lebensweise und Umweltrassismus herauszuarbeiten und gemeinsam ein Konzept planetarer Gerechtigkeit zu erarbeiten. Die Anforderungen an ein solches Konzept wären u.a., das westlich geprägte Natur-Mensch-Verhältnis zu dekolonialisieren, die Ausbeutung des Planeten und seiner Bewohner*innen zu beenden und die Möglichkeiten einer solidarischen Lebensweise aufzuzeigen, die die Interessen sowohl von Menschen als auch die von Tieren und Ökosystemen in Einklang zu bringen vermag.

Im Rahmen des Seminars soll auch ein Beitrag für das Festival "DenkenFühlenHandeln - Ein Zukunftsfestival für planetarische Gerechtigkeit" erarbeitet werden, das vom 30.06-05.07.2025 in Bielefeld stattfinden wird.

Literaturangaben: Werden im Seminar bekannt gegeben.

In dieser Veranstaltung findet ein Platzvergabeverfahren statt. Bitte informieren Sie sich hier über den Ablauf: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/erziehungswissenschaft/studium-und-lehre/studiendekanat/studienorganisation/platzvergabe/

Lehrende

Termine ( Kalendersicht )

Rhythmus Tag Uhrzeit Format / Ort Zeitraum  
wöchentlich Mi 14-16 S1-146 09.04.-16.07.2025
nicht am: 02.07.25

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Fachzuordnungen

Modul Veranstaltung Leistungen  
25-BE-IndiErg2_a IndiErg: Differenz und Heterogenität E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
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E3: Heterogene Lebenslagen oder Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-BE11 Abschlussmodul E1: Seminar Studienleistung
Studieninformation
25-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen E2: Konzepte pädagogischen Handelns Studienleistung
Studieninformation
25-FS-BE7 Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen E2: Konzepte pädagogischen Handelns Studienleistung
unbenotete Prüfungsleistung
Studieninformation
25-UFP-P4 Individuelle Profilbildung: Differenz, Heterogenität und Inklusion E2: Personen- und gruppenbezogene Differenzkonstruktionen Studienleistung
Studieninformation
30-MGS-4_a Hauptmodul 3: Geschlechterordnung(en) in Zeiten globaler Transformationen Seminar 1 Studienleistung
Studieninformation
Seminar 2 Studienleistung
benotete Prüfungsleistung
Studieninformation

Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.

Studiengang/-angebot Gültigkeit Variante Untergliederung Status Sem. LP  
Studieren ab 50    

Keine Konkretisierungen vorhanden
Lernraum (E-Learning)
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Moodle-Kurs
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Begrenzte Anzahl Teilnehmer*innen: 40
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Hinweise:
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Letzte Änderung Grunddaten/Lehrende:
Sonntag, 23. März 2025 
Letzte Änderung Zeiten:
Montag, 27. Januar 2025 
Letzte Änderung Räume:
Montag, 27. Januar 2025 
Art(en) / SWS
Seminar (S) / 2
Einrichtung
Fakultät für Erziehungswissenschaft
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