300107 Soziologie der Regulierung. Eine Einführung (S) (WiSe 2015/2016)

Mit Regulierung wird ein gesellschaftliches Steuerungsproblem markiert, das wesentlich durch die Rechts- und Politikwissenschaften analysiert und reflektiert wird. Aus deren Sicht sollte Regulierung nur auf eng begrenzte, inhärente Konflikte der Wirtschaft angewendet werden, die mit dem Konzept des Marktversagens verbunden werden. Spätestens aber seit dem Aufkommen des Neoliberalismus hat sich die Anwendbarkeit der Regulierung so erweitert, dass sie heute in zahlreichen Publikationen mit politischer Steuerung insgesamt gleichgesetzt wird. Dieses Seminar beschreibt und reflektiert dieses weit gespannten Entwicklungsbogen des Konzepts der Regulierung, rekonstruiert ihre theoretischen Reflexionen und versucht an Fällen zu zeigen, wie sich die Praxis des Regulierens entsprechend geändert hat.

In diesem Seminar werden einführende Texte zur Regulierung aus verschiedenen theoretischen und disziplinären Richtungen ebenso wie Fallstudien gelesen, die Studierende in die Lage versetzen, Regulierung als soziologisches Problem zu erkennen und in seinen Folgen für die Regulierenden und die Regulierten einzuschätzen.

Literaturangaben

Moran, M. (2000) The Frank Stacey Memorial Lecture: From Command State to Regulatory State? Public Policy and Administration 15, pp. 1-13