Terrorismus ist mittlerweile fester Bestandteil unseres medialen Alltags, Meldungen über Anschläge in Irak oder Afghanistan sind Normalität geworden.
Auch in Deutschland gab es terroristische Anschläge, jedoch hatten diese meist ein kleineres Ausmaß, oder wurden bereits in der Planungsphase entdeckt. Auch in Filmen, Serien und Polit-Talkshows wird das Thema immer wieder aufgegriffen und vor allem die Frage nach dem Warum gestellt. Wer steckt hinter diesen Anschlägen? Was motiviert Menschen dazu im Extremfall sogar das eigene Leben dafür zu geben? Welche Faktoren und Modelle aus sozialpsychologischer Perspektive Terrorismus erklären können, ist Thema des Seminars.
Zunächst wird es grundsätzlich um das Phänomen Terrorismus, seine Geschichte und unterschiedlichen Formen gehen. Daran an schließt sich eine Auseinandersetzung mit dem Prozess der Radikalisierung. Welche Eigenschaften, welche Voraussetzungen bringt ein Mensch mit, der einen terroristischen Akt verübt? Hier werden verschiedene Modelle analysiert und deren politischen Dimensionen und Abhängigkeiten diskutiert.
In einem zweiten Teil werden wir anhand von Beispielen bestimmter Gruppen wie der RAF, den Tamil Tigers, Al Qaida, oder den sogenannten „Schwarzen Witwen“ aus Tschetschenien verschiedene Formen von Radikalisierung und Terrorismus analysieren.
Dabei wird es auch um die Rolle der Öffentlichkeit sowie sozio-ökonomische Faktoren gehen.
An die oben skizzierte theoretische Auseinandersetzung mit der Forschung lassen sich verschiedene Vertiefungen im methodisch-praktischen Bereich anknüpfen. Es sollen u.a. die verschiedenen Methoden der Forschung zu Terrorismus und Radikalisierung vorgestellt und besprochen werden. Dabei beschäftigen wir uns auch mit interdisziplinären Ansätzen aus der Soziologie und Politikwissenschaft. Darüber hinaus wird über die einzelnen Sitzungen hinweg der klassisch-psychologische Forschungsprozess erarbeitet und Schlüsselkompetenzen wie das kritische Lesen von empirischen Originalarbeiten und das Präsentieren wissenschaftlicher Sachverhalte geübt.
Das Seminar wird durch eine Tutorin (Anne Swhajor-Biesemann) begleitet.
Die erste Veranstaltung des Seminars findet am 10.04. statt. In dieser Sitzung werden auch die Seminarplätze und Themen vergeben.
Grundkenntnisse in der Sozialpsychologie werden vorausgesetzt.
Bei Überschreiten der angegebenen Teilnehmeranzahl wird in der ersten Sitzung eine Auswahl getroffen.
Victoroff, J. & Kruglanski, A. W. (2009). Psychology of Terrorism. New York: Psychology Press.
Stout, C. E. (2004). Psychology of Terrorism. Westport, CN: Praeger.
Post, J. M. (2008). The Mind of the Terrorist. Houndmills: Palgrave Macmillan.
Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period | |
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weekly | Do | 16-18 | C01-239 | 10.04.-17.07.2014
not on: 5/1/14 / 5/29/14 / 6/19/14 |
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one-time | Mi | 16-18 | C01-142 | 02.07.2014 |
Module | Course | Requirements | |
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27-M-G Grundlagen und Anwendung: Personal- und Angewandte Sozialpsychologie | G.2 Aufbauseminar zur Personalpsychologie oder Basisseminar zur Angewandten Sozialpsychologie | Study requirement
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Student information |
The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
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Pädagogik / Erziehungswissenschaft / Diplom | (Enrollment until SoSe 2008) | H.P.3 | scheinfähig | ||||
Psychologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | IndErg | |||||
Psychologie / Master | (Enrollment until SoSe 2012) | G.2 | 4 | unbenotet |
Die für das Seminar relevanten Studien und Texte sollen sowohl zu Hause vorbereitet als auch gemeinsam im Seminar erarbeitet werden. Dabei wird vor allem Wert auf das Verständnis der verwendeten Forschungsmethoden gelegt, so dass diese kritisch diskutiert werden können. Zudem sollen die Forschungsergebnisse im Spiegel der gesellschaftlichen Relevanz betrachtet und diskutiert werden.
Regelmäßige Teilnahme am Seminar sowie aktive Beteiligung werden vorausgesetzt.
Leistungsnachweise können im Seminar durch ein Referat sowie dessen schriftliche Ausarbeitung erworben werden. Die Thematik des Seminars bietet eine Vielzahl von Themen, aus der die Referenten selbständig wählen können.