Im Zentrum der Veranstaltung steht die Frage, wie die veränderte Rolle internationaler Organisationen in der Weltpolitik erfasst und näher untersucht werden kann. In diesem Zusammenhang werden inter-nationale Organisationen zunehmend als partiell eigenständige Akteure wahrgenommen, deren Ver-halten sich nicht (ausschließlich) aus dem Einfluss von Mitgliedstaaten ableiten lässt, um konzeptio-nell offen und theorieübergreifend grundlegende Fragen nach der Autonomie, der Politisierung, den interorganisationalen Beziehungen und dem Wandel von internationalen Organisationen nachzugehen. Damit sollen im Rahmen der Veranstaltung nicht nur zentrale Fragen der jüngeren Forschung aufge-griffen werden, sondern vielmehr das Verhältnis internationaler Organisationen zu ihrer sich wandeln-den bzw. ausdifferenzierenden (welt-)gesellschaftlichen Umwelt thematisiert werden.
Im Rahmen der Veranstaltung wird an diverse jüngere Forschungsstränge und -debatten angeknüpft, mit dem Ziel diese in einen fruchtbaren Dialog zu bringen. Den ersten Anknüpfungspunkt bildet der Dialog zwischen i) dem klassischen politikwissenschaftlichen Erkenntnisstand, demzufolge internati-onale Organisationen mitgliedsstaatliche Interessen sowohl in einen Ausgleich bringen als auch ver-folgen und ii) der in der Politikwissenschaft in jüngerer Zeit stark rezipierten (und belegten) organisa-tions- und delegationstheoretischen Annahme, wonach internationale Organisationen eigene Präferen-zen entwickeln und organisationale Interessen verfolgen. Den zweiten Anknüpfungspunkt bildet die Akteur-Struktur Debatte um internationale Organisationen, derzufolge internationale Organisationen sowohl als Akteure zur Bildung und Akzeptanz internationaler Normen beitragen, als auch zugleich in eine kompetitive, von Normen und externen Erwartungen geprägte organisationale Umwelt eingebet-tet sind, die neben Staaten auch andere internationale Organisationen und nicht-staatliche Akteure umfasst.
Auf diesem Wege soll der jüngeren Forschung Rechnung getragen und die im Aufwind befindliche theoretisch angeleitete Forschung zu internationalen Organisationen zusammengeführt werden, um damit aktuelle Forschungsfragen bearbeiten zu können. Dies schließt zum einen die Ergebnisse von internationalen Forschungsprojekten, zum anderen die Besonderheiten der deutschen Forschung, die sich u.a. durch einen stärkeren Bezug auf soziologische Ansätze auszeichnet, mit ein.
Da Conceição-Heldt, Eugenia/Koch, Martin/Liese, Andrea (Hrsg.) 2015: Internationale Organisationen: Autonomie, Politisierung, in-terorganisationale Beziehungen und Wandel. PVS-Sonderheft 49. Baden-Baden: Nomos Verlag.
| Frequency | Weekday | Time | Format / Place | Period |
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The binding module descriptions contain further information, including specifications on the "types of assignments" students need to complete. In cases where a module description mentions more than one kind of assignment, the respective member of the teaching staff will decide which task(s) they assign the students.
| Degree programme/academic programme | Validity | Variant | Subdivision | Status | Semester | LP | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Politische Kommunikation / Master | (Enrollment until SoSe 2013) | 2.2 | Wahl | 3 | (bei Einzelleistung 2 LP zusätzlich) |